Vorwürfe gegen Washington Moskau weist US-Diplomaten aus
09.07.2016, 17:45 Uhr
Wladimir Putin und Barack Obama bei einem Treffen 2015 - das Verhältnis zwischen Russland und den USA ist derzeit stark angespannt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die diplomatische Antwort lässt nicht lange auf sich warten: Nach der Ausweisung russischer Vertreter aus den USA vollzieht Moskau denselben Schritt mit US-Diplomaten - verbunden mit einer Warnung.
Russland hat zwei US-Diplomaten des Landes verwiesen. Dies sei eine Reaktion auf die Ausweisung zweier Russen durch die Behörden in Washington im Juni, sagte der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow in Moskau.
Beide seien Mitarbeiter des Geheimdienstes CIA, einer von ihnen sei in ein Handgemenge mit dem Wachdienst der US-Botschaft in Moskau verwickelt gewesen, behauptete Rjabkow Agenturen zufolge. Eine Stellungnahme der USA liegt nicht vor.
Nach Angaben des US-Außenministeriums hatte ein russischer Polizist den US-Diplomaten am 6. Juni am Eingang des Botschaftsgeländes attackiert, obwohl sich dieser ausgewiesen hatte. "Die Aktion war völlig grundlos und hat die Sicherheit unseres Mitarbeiters gefährdet", sagte der Sprecher des Außenministeriums, John Kirby. Russische Angaben, der Polizist habe die Botschaft vor einem unbekannten Eindringling geschützt, wies Kirby als "einfach unwahr" zurück.
"Wird nicht ohne Antwort bleiben"
Ende Juni hatte die "Washington Post" über zunehmende Schikanen gegen US-Diplomaten in Russland berichtet. Botschaftsangehörige und ihre Familien würden drangsaliert und unter Druck gesetzt, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Kirby. Das Blatt zitierte US-Diplomaten in Moskau, die von nächtlichen Einbrüchen in ihre Privatwohnungen berichteten: Dabei seien Möbel verschoben und Lampen erleuchtet worden. Im Haus des US-Verteidigungsattachés hätten Einbrecher den Hund des Diplomaten getötet. Moskau reagierte mit ähnlichen Vorwürfen gegen Washington.
Rjabkow meinte, gegen die zuvor ausgewiesenen russischen Diplomaten habe es keine konkreten Anschuldigungen gegeben. Die USA beschädigten mit solchen Maßnahmen die bilateralen Beziehungen, sagte er. Moskau hoffe, dass Washington einsähe, dass eine aggressive antirussische Linie nicht weiterführe. "Wenn dort beschlossen wird, die Lage weiter zu eskalieren, wird das nicht ohne Antwort bleiben", warnte der Vize-Außenminister.
Quelle: ntv.de, mli/dpa