Politik

Ausbildungsmission hat begonnen Moskau wirft USA Einsatz in Ostukraine vor

US-Soldaten - hier bei einer Übung an der rumänsich-ukrainischen Grenze - trainieren inzwischen die ukrainische Armee.

US-Soldaten - hier bei einer Übung an der rumänsich-ukrainischen Grenze - trainieren inzwischen die ukrainische Armee.

(Foto: REUTERS)

Die USA und Russland beschuldigen sich gegenseitig, gegen den Waffenstillstand in der Ukraine zu verstoßen. US-Ausbilder seien zwar im Land, aber nicht im Kriegsgebiet, heißt es Washington, das zugleich einen angeblichen russischen Truppenaufmarsch kritisiert.

Nach der Ankunft von 300 US-Soldaten in der Ukraine werfen sich Washington und Moskau gegenseitig Militäreinsätze im Kriegsgebiet Donbass beziehungsweise an dessen Grenze vor. US-Soldaten seien - anders als bisher angekündigt - unter anderem in Artjomiwsk, Sewerodonezk und Mariupol im Einsatz, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow der Agentur Interfax. Es müsse "Besorgnis" hervorrufen, dass sich Amerikaner damit direkt im Konfliktgebiet aufhielten.

Zugleich wies Konaschenkow neue Vorwürfe der USA über russische Militärhilfe für die Separatisten zurück. Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Marie Harf, "überrascht mit ihrer Inkompetenz", sagte Konaschenkow. Harf hatte in Washington gesagt, dass es wieder einen zunehmenden Aufmarsch russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine gebe. Russland habe dort mittlerweile die größte Präsenz seit Oktober aufgebaut, so Harf.

"Die kombinierten Kräfte der Russen und der Separatisten brechen weiter die Bedingungen der Minsker Vereinbarung aus dem Februar", sagte Harf. In der weißrussischen Hauptstadt Minsk waren im Februar eine Waffenruhe und ein Friedensplan ausgehandelt worden.

GIs beginnen Ausbildungsmission

Die Aufständischen verfügen Washington zufolge noch immer über viel Artillerie und zahlreiche Raketenwerfer in unerlaubten Gebieten. Das russische Militär habe zudem weitere Luftabwehrsysteme in die Ostukraine gebracht und viele davon näher an die Frontlinie verschoben, betonte Harf. Die Separatisten seien nicht zuletzt von den Russen eingehend trainiert worden. Dabei seien auch russische Drohnen eingesetzt worden.

Die US-Soldaten ihrerseits hatten Anfang der Woche in der Westukraine im Raum Lwiw mit der Ausbildung von Hunderten Soldaten begonnen. Ein Einsatz der westlichen Militärausbilder im Kriegsgebiet war nach offiziellen Angaben aber nicht vorgesehen. Die USA liefern dem Land zudem militärische Ausrüstung wie gepanzerte Fahrzeuge, Schutzwesten, Radarsysteme und Nachtsichtgeräte. Waffenlieferungen lehnt Washington bislang ab.

Russland hatte zuletzt mehrfach die Anwesenheit westlicher Militärausbilder in der Ukraine kritisiert und vor einer Destabilisierung der Lage in dem Land gewarnt. Im Einsatz sind auch Dutzende britische Soldaten. Zudem erwartet die Ukraine 200 Kanadier.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/AFP

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