Politik

Cyberattacken erwartet Moskauer Eingriff in den Wahlkampf möglich

Bundeskanzlerin Angela Merkel (r.) und die Ministerpräsidentin Norwegens, Erna Solberg.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (r.) und die Ministerpräsidentin Norwegens, Erna Solberg.

(Foto: dpa)

Haben Hackergruppen aus Russland bereits deutsche Netze angegriffen? Sicherheitsbehörden halten dies für wahrscheinlich. Und nach Warnungen aus dem Ausland rechnet Berlin auch mit Störmanövern im anstehenden Bundestagswahlkampf.

Bundeskanzlerin Angela Merkel schließt nicht aus, dass Russland in den Bundestagswahlkampf eingreift. Nach entsprechenden Warnungen der amerikanischen und französischen Geheimdienste vor russischen Interventionen in die dortigen Wahlkämpfe sagte Merkel am Dienstag in Berlin, man sei schon heute Internet-Angriffen und Fehlinformationen aus Russland ausgesetzt. "Deshalb kann es sein, dass es im Wahlkampf eine Rolle spielen wird", sagte Merkel nach einem Treffen mit der norwegischen Ministerpräsidentin Erna Solberg.

Allerdings sei der Kampf gegen Cyberangriffe "täglich unsere Aufgabe", sagte Merkel. Deutsche Sicherheitsbehörden vermuten hinter früheren Angriffen gegen den Bundestag und etwa die CDU-Zentrale in Berlin vom Kreml in Moskau gesteuerte russische Hackergruppen.

US-Geheimdienste hatten Russland eine aktive Rolle im Präsidentschaftswahlkampf vorgeworfen. Der französische Geheimdienst warnt, dass dies auch im französischen Präsidentschaftswahlkampf der Fall sein könnte. Der Regierung in Moskau wird vorgeworfen, in den USA den Republikaner Donald Trump und in Frankreich den rechtsextremen Front National von Marine Le Pen zu unterstützen.

Norwegens Ministerpräsidentin Solberg zeigte sich relativ gelassen. Ihr Land erlebe täglich Cyberangriffe, auch aus Russland. Aber es gebe kein Anzeichen für ein systematisches Eingreifen von russischer Seite, mit der man eine "recht offene Zusammenarbeit" pflege. Moskau müsste ohnehin einen negativen Effekt befürchten, falls dies bekanntwürde, sagte Solberg. "In Norwegen wäre es diskreditierend, wenn man einen russischen Link sehen würde. Ich glaube deshalb nicht, dass man damit soviel erreichen würde in Norwegen."

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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