Politik

Slowakischer Journalist getötet Multimillionär soll Mord beauftragt haben

Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova wurden im Februar im Dorf Velka Maca erschossen.

Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova wurden im Februar im Dorf Velka Maca erschossen.

(Foto: imago/CTK Photo)

Einer der inhaftierten Verdächtigen im Mordfall um den Journalisten Jan Kociak nennt den slowakischen Ermittlern seinen vermeintlichen Auftraggeber. Ein Multimillionär soll der Drahtzieher sein. Er befindet sich zurzeit ebenfalls im Gefängnis.

Ein Multimillionär soll den Mord am slowakischen Investigativjournalisten Jan Kuciak in Auftrag gegeben haben. Einer der inhaftierten Verdächtigen hat den Unternehmer Marian Kocner als Auftraggeber bezeichnet, berichtete die Zeitung "Dennik N". Kocner ist derzeit wegen eines anderen Falls inhaftiert. Kuciak hatte vor seinem Tod die geschäftlichen Aktivitäten des 55-Jährigen unter die Lupe genommen.

Ein Staatsanwalt hatte am Montag die inhaftierte Alena Z. als mutmaßliche Auftraggeberin bezeichnet. Allerdings hatte die 44-Jährige keinerlei Konflikte mit dem Investigativ-Journalisten. Zudem hatte sie hohe Schulden. Außerdem arbeitete sie Medienberichten zufolge als Übersetzerin für den Unternehmer Kocner.

Laut "Dennik N" sagte Alena Zs. dem ebenfalls inhaftierten Verdächtigen Zoltan A., dass Kocner den Mord an Kuciak in Auftrag gegeben habe. Zoltan A. soll als Mittelsmann zwischen Alena Z., dem mutmaßlichen Mörder und dessen mutmaßlichem Fahrer gedient haben. Alle vier wurden vergangene Woche festgenommen und befinden sich in Untersuchungshaft.

Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova wurden im Februar zu Hause in ihrem Dorf Velka Maca, 65 Kilometer östlich von Bratislava, erschossen. Der Reporter hatte zu Verbindungen zwischen der italienischen Mafia und der slowakischen Regierung recherchiert, sein unvollendeter Artikel wurde nach seinem Tod veröffentlicht.  Der Mord an dem 27-jährigen Journalisten löste Massendemonstrationen gegen die Regierung aus und führte schließlich zum Rücktritt von Ministerpräsident Robert Fico.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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