Wieder Behördendaten in Fax "NSU 2.0" droht Frankfurter Anwältin erneut
14.01.2019, 11:45 Uhr
Eine Morddrohung mit dem Absender "NSU 2.0" gegen die Anwältin Seda Basay-Yildiz löst Ermittlungen aus, die rechtsextreme Umtriebe bei der Frankfurter Polizei zutage fördern. Mehrere Beamte werden suspendiert. Nun erhält sie ein zweites Droh-Fax.
Eine Frankfurter Anwältin hat einem Bericht zufolge erneut ein mit "NSU 2.0" unterschriebenes Droh-Fax erhalten. Das Schreiben stütze sich wieder auf interne Daten aus dem Polizeicomputer und nenne die Namen ihrer Tochter, ihres Mannes und ihrer Eltern, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete. "So etwas kann man nicht über die sozialen Netzwerke herausfinden", sagte die Anwältin Seda Basay-Yildiz der Zeitung.
Die Juristin, die unter anderem im NSU-Prozess als Nebenklagevertreterin die Familie eines Mordopfers und in einem anderen Verfahren auch islamistische Gefährder vertrat, hatte bereits im August ein ähnliches Drohschreiben bekommen. Das ebenfalls mit "NSU 2.0" unterzeichnete Fax nannte damals den Namen ihrer Tochter und die Wohnadresse der Familie. Basay-Yildiz erstattete daraufhin Anzeige.
Im Zusammenhang mit dem Fall gerieten mehrere hessische Polizeibeamte unter Verdacht. Den mittlerweile suspendierten Beamten wird zur Last gelegt, regelmäßig rechtsextreme Chatnachrichten ausgetauscht zu haben, darunter Hakenkreuze und Hitlerbilder.
Das neue Droh-Fax bezieht sich dem Bericht zufolge auf die Suspendierung der Frankfurter Polizisten. Die Staatsanwaltschaft macht demnach mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen keine Angaben.
Quelle: ntv.de, agr/AFP