"Resolute Support" für Afghanistan Nato-Staaten geben den Einsatzbefehl
02.12.2014, 21:28 Uhr
Blick ins Brüsseler Oval, wo die Außenminister der Nato-Staaten den neuen Afghanistan-Einsatz beschlossen haben.
(Foto: dpa)
Die Nato gibt grünes Licht für den neuen Afghanistan-Einsatz. Bis zu 12.000 Soldaten können damit am 1. Januar mit der Ausbildung und Beratung von afghanischen Sicherheitskräften beginnen. Deutschland stellt bis zu 850 Soldaten bereit.
Die Außenminister der Nato-Staaten haben den Einsatzbefehl für die neue Afghanistan-Mission gegeben. Der Einsatz "Resolute Support" könne zum 1. Januar 2015 starten, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. Nach dem Auslaufen des internationalen Kampfeinsatzes Ende des Jahres konzentrieren sich die noch in Afghanistan vertretenen Länder auf Ausbildung und Beratung der afghanischen Sicherheitskräfte. Die Verantwortung für die Sicherheit im Land soll dann grundsätzlich bei den afghanischen Armee und Polizei liegen.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte während des Nato-Außenministertreffens in Brüssel, mit der Mission trete Afghanistan "in eine neue Ära" ein. In allernächster Zeit werde auch der Bundestag über die Nachfolgemission entscheiden.
Für "Resolute Support" sind noch etwa 12.000 Soldaten aus 20 Staaten vorgesehen, darunter bis zu 850 Angehörige der Bundeswehr. Deutschland ist dabei weiter für den Norden des Landes verantwortlich. Kampfeinsätze sind grundsätzlich nicht mehr vorgesehen, allerdings sollen die Truppen sowohl sich selbst als auch Verbündete im Bedarfsfall mit Waffengewalt schützen. "Resolute Support" soll bis Anfang 2017 laufen.
Ghani räumt Steine aus dem Weg
Wie es in Afghanistan weitergehen sollte, war in den vergangenen Monaten zeitweise unsicher. Grund war vor allem, dass sich der frühere Staatschef Hamid Karsai weigerte, ein Sicherheitsabkommen mit den USA zu schließen, das Vorbild für alle beteiligten Staaten werden sollte. Es sieht unter anderem vor, dass die Angehörigen von "Resolute Support" nicht in Afghanistan juristisch belangt werden können. Karsais Nachfolger Aschraf Ghani ebnete dann aber den Weg für den Einsatz, den auch das afghanische Parlament inzwischen billigte.
Ghani selbst nahm an dem Treffen der Nato-Außenminister in Brüssel teil. Er betonte, sein Land wolle keine Belastung für die international Gemeinschaft sein. "Wir sind fest entschlossen, unser Schicksal selbst zu meistern und die Vergangenheit hinter uns zu lassen", sagte er. Die Menschen in Afghanistan wollten ganz einfache Dinge: Kinder sollten Volleyball spielen gehen können, ohne Furcht in die Luft gesprengt zu werden, Mädchen sollten Universitäten besuchen können, alte Menschen eine sichere Rente bekommen.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa