Politik

Seltenes Treffen von Generälen Nord- und Südkorea haben Redebedarf

Berichte, Kim sei wieder aufgetaucht, stellen alle weiteren Nachrichten aus Nordkorea in den Schatten.

Berichte, Kim sei wieder aufgetaucht, stellen alle weiteren Nachrichten aus Nordkorea in den Schatten.

(Foto: AP)

Nach mehreren gewaltsamen Zwischenfällen treffen sich die Armeeführungen von Südkorea und Nordkorea zu Gesprächen. Es handelt sich um die ersten derart hochrangigen Gespräche seit knapp sieben Jahren. Die Regierung in Seoul hüllt sich in Schweigen.

Erstmals seit sieben Jahren haben sich Generäle aus Nord- und Südkorea getroffen. Ort der Zusammenkunft war das Grenzdorf Panmunjom. Die Regierung in Seoul wollte sich nicht zu dem Bericht der südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap äußern. Die beiden Staaten befinden sich seit dem Ende des Koreakriegs 1953 formal noch immer im Kriegszustand. Die Beziehungen waren zuletzt wieder stark angespannt.

An der Grenze war es am vergangenen Freitag zu einem Schusswechsel gekommen, nachdem nordkoreanische Soldaten versucht hatten, Ballons mit Flugblättern südkoreanischer Aktivisten abzuschießen. Dabei landeten Geschosse auf der anderen Seite der Grenze. Südkoreanische Soldaten erwiderten das Feuer mit Maschinengewehren. Am Dienstag hatten sich an der zwischen Nord- und Südkorea umstrittenen Seegrenze Patrouillenschiffe beider Länder gegenseitig unter Beschuss genommen.

Erst am Samstag hatte Nordkoreas Außenminister Ri Su Yong vor der UN-Vollversammlung in New York angekündigt, die Konfrontation mit Südkorea zu beenden. Zudem sei auf dem Weg zu einer Wiedervereinigung beider Länder eine Konföderation denkbar. "Eine Vereinigung des Vaterlandes ist die größte Sehnsucht der ganzen Nation", sagte Ri. "Wir sind der Meinung, dass eine nationale Wiedervereinigung nicht durch Konfrontation erreicht werden sollte, sondern durch eine Konföderation mit zwei Systemen in einem Land." Er machte jedoch deutlich, dass Nordkorea auf sein umstrittenes Atomprogramm nicht verzichten wolle, solange es sich von den USA bedroht sehe.

Nordkoreas Vorschlag zur Schaffung von "zwei Systemen in einem Land" ist nicht neu. Das Regime in Pjöngjang propagiert die Vision einer Vereinigung durch ein konföderatives System seit Jahrzehnten. Ri beteuerte, Nordkorea sei immer offen für einen Dialog über "echte Menschenrechte, abseits einer politischen Motivation und eines heuchlerischen Missbrauchs". Das Land sei auch willens, mit den Vereinten Nationen in dieser Frage zusammenzuarbeiten. Nordkorea hatte auf den vor etwa einem halben Jahr veröffentlichten Bericht einer UN-Untersuchungskommission empört reagiert, in dem Verbrechen gegen die Menschlichkeit in dem Land beschrieben werden.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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