Gefährliches Säbelrasseln Nordkorea feuert drei Raketen ab
14.06.2015, 14:53 Uhr
Das Foto zeigt nordkoreanischen Angaben zufolge den Start einer Rakete aus einem U-Boot - Doch sowohl deutsche als auch US-amerikanische Experten bezweifeln, dass das Bild echt ist.
(Foto: picture alliance / dpa)
Von Nordkoreas Ostküste sollen erneut Raketen in Richtung Japanisches Meer abgeschossen worden sein. Derweil fühlt sich Pjöngjang von den USA bedroht. Washington habe "einen gefährlichen Plan der biologischen Kriegsführung".
Nordkorea demonstriert weiter Stärke: Die Streitkräfte des kommunistischen Landes haben nach südkoreanischen Angaben erneut Raketen von kurzer Reichweite abgefeuert. Drei Raketen seien von Wonsan an der Ostküste aus in Richtung Japanisches Meer (Ostmeer) verschossen worden, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul mit.
Es habe sich um Boden-Schiff-Raketen vom Typ KN-01 gehandelt, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Militärs. Sie seien etwa 100 Kilometer geflogen. Nordkorea habe damit vermutlich die Tests solcher Raketen fortgesetzt, wurde ein Vertreter des Generalstabs der südkoreanischen Streitkräfte zitiert. Nordkoreas Volksarmee habe KN-01-Raketen auch im Februar und im Mai abgefeuert.
Am vergangenen Montag hatte der Test einer U-Boot-Rakete durch Nordkorea große Sorge in Südkorea und den USA ausgelöst.
Nordkorea wettert Milzbrand-Pläne der USA
Derweil fühlt sich Pjöngjang von den USA bedroht. In einem Schreiben an den UN-Sicherheitsrat werfen sie dem Land vor, Nordkorea mit biologischen Waffen angreifen zu wollen. Washington habe "einen gefährlichen Plan der biologischen Kriegsführung", behauptete die UN-Mission Nordkoreas. Deshalb habe das US-Militär vor kurzem Milzbrand-Bakterien auf eine Luftwaffenbasis in Südkorea gebracht. "Nordkorea verurteilt auf das Schärfste die Vereinigten Staaten für ihre Völkermord-Pläne gegen die Menschlichkeit", schrieb UN-Botschafter Ja Song Nam.
Die USA hatten im vergangenen Monat tatsächlich Milzbrand-Kulturen nach Südkorea geflogen, dies aber auch von sich aus mitgeteilt. Das Ganze sei ein Irrtum gewesen: Ursprünglich waren tote Kulturen für die Forschung angefordert worden, auch um sich gegen Angriffe aus dem Norden zu wappnen. Einige Kulturen hätten aber noch Lebenszeichen gezeigt. Südkorea war nicht der einzige Adressat: 17 weitere Laboratorien in den USA und Australien hatten auch lebende statt tote Milzbrand-Kulturen erhalten.
Quelle: ntv.de, dsi/dpa