Politik

Fünfter Todestag des Diktators Nordkorea gedenkt Kim Jong Il

Machthaber Kim Jong Un (M.) und andere hohe Funktionäre nahmen an der Gedenkzeremonie teil.

Machthaber Kim Jong Un (M.) und andere hohe Funktionäre nahmen an der Gedenkzeremonie teil.

(Foto: imago/Kyodo News)

Pathos und Personenkult kennt man aus Nordkorea. Das gilt auch für Verstorbene wie den ehemaligen Machthaber Kim Jong Il. Fünf Jahre nach dessen Tod wird er gefeiert - und seinem Sohn die Treue geschworen.

Nordkorea hat zum fünften Todestag des früheren Machthabers Kim Jong Il im ganzen Land die Sirenen heulen lassen und drei Schweigeminuten abgehalten. Bei der zentralen Kundgebung auf dem Platz vor dem Kumsusan-Palast der Sonne in Pjöngjang gelobten hochrangige Funktionäre im Namen der Arbeiterpartei, der Volksarmee und der Jugend ihre Wertschätzung für den Gestorbenen sowie Treue für dessen Sohn und jetzigen Herrscher Kim Jong Un, wie die Staatsmedien berichteten.

Zur Inszenierung gehört auch die Verbeugung vor den Denkmälern von Kim Jong Il (r.) und Kim Il Sung.

Zur Inszenierung gehört auch die Verbeugung vor den Denkmälern von Kim Jong Il (r.) und Kim Il Sung.

(Foto: imago/Kyodo News)

Kim Jong Un stand demnach während der Gedenkveranstaltung auf einer "Ehrentribüne". Im Kumsusan-Palast liegen die einbalsamierten Leichen von Kim Jong Il sowie dessen Vaters, dem als "ewigen Präsidenten" verehrten Staatsgründer Kim Il Sung.

"Voll entwickelter Atomwaffenstaat"

Kim Jong Il habe das Land zu einer Militärmacht und einem "voll entwickelten Atomwaffenstaat" gemacht, sagte Kim Jong Uns Stellvertreter im Komitee für Staatsangelegenheiten, Choe Ryong Hae, in seiner Rede. Kim Jong Un wurde kurz nach dem Tod seines Vaters Ende 2011 zum obersten Führer der Partei, des Militärs und des Staates ausgerufen.

Seit über 70 Jahren herrscht die Familie Kim über das wegen seines Atomprogramms diplomatisch isolierte Land und lässt einen Personenkult um die kommunistische Dynastie zelebrieren. Die Spannungen im Atomstreit mit der internationalen Gemeinschaft nahmen in diesem Jahr wieder zu. Nach dem zweiten Atomtest Nordkoreas in diesem Jahr im September hatte der UN-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen das Regime verschärft.

Pjöngjang reagierte mit militärischen Drohgebärden: Kim Jong Un befehligte nach Angaben nordkoreanischer Staatsmedien persönlich ein umfangreiches Artilleriemanöver, das auf die südkoreanische Hauptstadt Seoul abzielt. Die Agentur KCNA zitierte Kim mit den Worten: "Wenn ein Krieg ausbricht, wird ein dermaßen tödlicher Schlag gegen die südkoreanischen Kräfte ausgeführt, dass wir deren Willen zur Gegenwehr von Beginn an brechen und sie einfach hinwegfegen." Weiter habe er gesagt: "Nichts und niemand würde überleben."

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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