Südkoreas Ex-Präsidentin bedroht Nordkorea will Todesstrafe für Park
28.06.2017, 17:46 Uhr
Zwar ist Park in Südkorea wegen ihres Korruptionsskandals in Ungnade gefallen. Dass sie im Falle einer Verurteilung ausgeliefert wird, ist jedoch ausgeschlossen.
(Foto: REUTERS)
Angeblich hat Südkoreas Ex-Präsidentin Park ein Mordkomplott gegen Nordkoreas Diktator Kim Jong Un vorangetrieben. Deshalb soll sie nun im Norden zum Tode verurteilt werden. Pjöngjang wünscht anschließend die Auslieferung Parks.
Die kommunistische Regierung Nordkoreas will gegen Südkoreas Ex-Präsidentin Park Geun Hye und andere die Todesstrafe verhängen. Pjöngjang bezichtigte Park des Mordkomplotts gegen Machthaber Kim Jong Un und forderte von Seoul deren Auslieferung. Dieselben Vorwürfe richtete Nordkorea gegen den früheren südkoreanischen Geheimdienstchef Lee Byung Ho sowie seine Helfer, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums für Staatssicherheit und anderer Behörden.
Park habe während ihrer Amtszeit zusammen mit dem Geheimdienst die "Operation zur Beseitigung der nordkoreanischen Führung" vorangetrieben, wurden die Behörden von den Staatsmedien zitiert. Das habe eine Serie von Enthüllungen ergeben. Woher diese stammen, wurde nicht gesagt. Sollte Seoul die Forderungen nach sofortiger Auslieferung Parks und Lees nicht erfüllen, werde sich dies negativ auf die künftigen bilateralen Beziehungen auswirken, hieß es.
Die Drohungen und Beschuldigungen folgten einem Bericht der japanischen Zeitung "Asahi Shimbun" vom Montag, wonach Park seit Ende 2015 verschiedene Pläne zum Sturz Kims einschließlich eines Anschlags gebilligt haben soll. Das Blatt berief sich auf eine anonyme Informationsquelle. Park wurde im März wegen ihrer Verwicklung in einen Korruptionsskandal als Präsidentin Südkoreas abgesetzt.
Nordkorea hatte zuletzt im Mai die Geheimdienste der USA und Südkoreas beschuldigt, ein Komplott zur Ermordung Kims geschmiedet zu haben. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist nach zwei Atomtests und zahlreichen Raketentests durch Nordkorea seit dem vergangenen Jahr sehr angespannt.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa