Politik

Zehn Milliarden-Marke in Reichweite Norwegen erhöht Beitrag zum Klimafonds

(Foto: picture alliance / dpa)

Der sogenannte Grüne Klimafonds soll Entwicklungsländer dabei unterstützen, Folgen der Erderwärmung abzufedern. Mit einer Aufstockung des norwegischen Beitrages ist das Ziel von zehn Milliarden US-Dollar jetzt fast erreicht. Trotzdem zeichnen sich vor dem Klimagipfel in Lima schwierige Verhandlungen ab.

Der Grüne Klimafonds steht dank der Aufstockung von Norwegens Beitrag kurz davor, die von der internationalen Gemeinschaft anvisierten zehn Milliarden Dollar (8,1 Milliarden Euro) zu erhalten. Die norwegische Regierung sagte zu, ihren Beitrag von 33 Millionen auf 1,6 Milliarden Kronen (183 Millionen Euro) aufzustocken. Damit gebe es für den Fonds, der in den Entwicklungsländern Klimaschutzprojekte und Maßnahmen zur Anpassung an die Erderwärmung finanzieren soll, nun Finanzzusagen in Höhe von 9,95 Milliarden Dollar, erklärte das Außenministerium in Oslo.

Bei der derzeitigen UN-Klimakonferenz in Lima sei das Ziel von zehn Milliarden Dollar "nun in Reichweite", hieß es weiter. Die norwegische Umweltministerin Tine Sundtoft rief auch andere Staaten auf, sich an dem Fonds zu beteiligen: "Reiche Länder müssen den größten Anteil der Finanzierung übernehmen, aber alle Länder mit der wirtschaftlichen Kapazität sollten sich beteiligen." Deutschland hatte als erstes Land 750 Millionen Euro zugesagt.

Das UN-Klimaprogramm stellte in einem Bericht fest, dass der Finanzbedarf der Entwicklungsländer im Zusammenhang mit dem Klimawandel um ein Vielfaches höher sein dürfte als bislang angenommen: Bis 2050 könne er 250 bis 500 Milliarden Dollar pro Jahr erreichen. Bislang hatte sich die internationale Gemeinschaft jedoch lediglich vorgenommen, bis 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar aus privaten und staatlichen Mitteln aufzubringen.

Auch bei der Minderung der Treibhausgase zeichnen sich schwierige Verhandlungen in Lima ab. Indien machte deutlich, dass es keiner Emissionsminderung auf Kosten seines Wachstums oder der Armutsbekämpfung zulassen werde. "Das Bedürfnis der Entwicklungsländer nach umfassenden Wachstum, nachhaltiger Entwicklung, Armutsbekämpfung und Zugang zu Energieversorgung für alle muss als grundlegend anerkannt werden", sagte der indische Umweltminister Prakash Javadekar in Neu Delhi vor seiner Abreise zu der UN-Klimakonferenz. Er reise "unvoreingenommen" nach Lima, scheue aber auch harte Diskussionen nicht. Bislang hat sich Indien noch nicht auf Klimaschutzzusagen festgelegt. Als aufstrebendes und bevölkerungsreiches Schwellenland kommt ihm eine bedeutende Rolle bei den Verhandlungen in Lima zu.

Quelle: ntv.de, lou/AFP

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