Nur noch raus aus Syrien Offiziere desertieren massenhaft
04.01.2013, 12:42 UhrSeit Wochen prophezeien Regierungen des westlichen Militärbündnisses den Zusammenbruch des syrischen Regimes. Jetzt wird bekannt, dass immer mehr Armeeführer das Bürgerkriegsland verlassen und das Regime dadurch an Rückhalt verliert.
Wegen des Bürgerkriegs in Syrien sind erneut ranghohe Offiziere mit ihren Familien in die Türkei geflüchtet. Unter den 68 Menschen seien 2 Generäle und 13 Oberste, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Sie seien nahe des türkischen Dorfes Bükülmez (Provinz Hatay) über die Grenze gekommen und unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen in das Lager Apaydin gebracht worden. Dort bringen die türkischen Behörden syrische Deserteure unter. Inzwischen sollen mehr als 50 syrische Generäle in die Türkei geflüchtet sein.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan warnte das Regime in Damaskus erneut vor Angriffen auf die Türkei gewarnt. Ankara habe alle Anstrengungen für den Erhalt des Friedens in der Region unternommen und werde dies fortsetzen, obwohl die Bemühungen oft der schwerere Weg seien, zitierten türkische Medien Erdogan. "Jederzeit sind wir mit allen unseren Möglichkeiten zum Krieg bereit", warnte Erdogan demnach bei einer Konferenz türkischer Botschafter in Ankara.
Patriots werden erwartet
Aus Syrien sind in den vergangenen Monaten wiederholt Granaten in der Türkei eingeschlagen. Die türkische Armee reagierte mit Artilleriefeuer. In der kommenden Woche werden deutsche Patriot-Abwehrsysteme auf dem Seeweg von Mecklenburg-Vorpommern aus in die Türkei verlegt. Sie sollen dort vor möglichen Angriffen aus Syrien schützen.
Derweil werden die Vororte der syrischen Hauptstadt Damaskus immer mehr zu einer Todeszone. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter meldete, am Vortag seien in Syrien mehr als 210 Menschen getötet worden, davon alleine 60 im Großraum Damaskus. In der Nacht starben demnach zehn Menschen, als eine Autobombe neben einer Tankstelle im Bezirk Masakin Birse detonierte.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa