Syrische Artillerie beschießt Fluchtweg Panzer rücken in Rastan ein
27.09.2011, 13:26 UhrIn Syrien kehrt keine Ruhe ein - Machthaber Assad lässt Panzer und Soldaten in Rastan einrücken. Die Stadt liegt an einer wichtigen Straße in Richtung Türkei, die auch Flüchtlinge nutzen. Artillerie beschießt die wichtige Verkehrsader.

In der Hauptstadt Damaskus winkt Baschar al-Assad freundlich vom Plakat, in Rastan lässt er seine Truppen einrücken.
(Foto: AP)
Syrische Truppen haben die Protesthochburg Rastan gestürmt. Berichten der Einwohner zufolge rückten Soldaten unterstützt von Dutzenden Panzern sowie Hubschraubern in die im Westen des Landes gelegene 40.000-Einwohner-Stadt ein. Mindestens vier Menschen seien dabei getötet worden, berichteten syrische Aktivisten. Zuvor hätten die Streitkräfte die Stadt zwei Tage lang abgeriegelt und mit Maschinengewehren von Panzern und Kampfhubschraubern angegriffen, berichteten Einwohner. Viele Menschen in der Stadt hätten ihre Wohnungen und Häuser seit Tagen nicht verlassen, wurde berichtet.
Die Region um Rastan, das an der strategisch wichtigen Schnellstraße zur türkischen Grenze liegt, hat sich in den vergangenen Wochen immer mehr zu einem Zentrum des Aufstands entwickelt. Auch die Straße sei mit Artillerie beschossen worden, hieß es. Bei der Militäroperation könnte es auch darum gegangen sein, flüchtenden Syrern den Weg in die Türkei abzuschneiden. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte Syriens Präsident Baschar al-Assad der wiederholten Lüge bezichtigt und angekündigt, die Flüchtlingslager in der Türkei für Pressevertreter zu öffnen.
Wie in anderen Teilen des Landes verlangen die Menschen dort ein Ende der mehr als vier Jahrzehnte währenden Herrschaft der Präsidentenfamilie. Assad hat das militärische Vorgehen gegen seine Bevölkerung mit der Notwendigkeit begründet, vom Ausland angestachelten Terrorismus zu bekämpfen. Nach UN-Schätzungen kamen in den vergangenen Monaten rund 2700 Menschen ums Leben.
Quelle: ntv.de, rpe/rts/dpa