Politik

Massaker an Armeniern Papst spricht erneut von "Genozid"

Der Papst bei seinem Besuch in Armenien

Der Papst bei seinem Besuch in Armenien

(Foto: imago/Pacific Press Agency)

Papst Franziskus stuft die Verfolgung der Armenier im Ersten Weltkrieg erneut als "Völkermord" ein. Der Begriff war im vorher verteilten Text der Papstrede nicht enthalten. Eine Reaktion der Türkei steht noch aus.

Bei einem Besuch in Armenien hat Papst Franziskus das Massaker an den Armeniern erneut als "Völkermord" eingestuft. "Diese Tragödie, dieser Genozid hat leider den Beginn der traurigen Serie von riesigen Katastrophen im vergangenen Jahrhundert markiert", sagte das Kirchenoberhaupt bei einem Treffen mit dem armenischen Präsidenten Sersch Sarkissjan in Eriwan. 2015 hatte die Türkei vorübergehend ihren Botschafter aus dem Vatikan abberufen, nachdem Papst Franziskus von einem Genozid gesprochen hatte.

Im vorher verteilten Text der Papstrede war der Begriff "Völkermord" nicht enthalten. Der türkische Botschafter im Vatikan war erst vor einigen Monaten an seinen Posten in Rom zurückgekehrt.

Auch der Bundestag hatte in einer Resolution Anfang Juni die Massaker an Armeniern und anderen christlichen Minderheiten im Ersten Weltkrieg auf dem Gebiet der heutigen Türkei als Völkermord eingestuft. Das hatte zu massiven diplomatischen Verstimmungen zwischen Ankara und Berlin geführt.

Bei der Vertreibung der christlichen Armenier aus Anatolien in den Jahren 1915 bis 1917 waren bis zu 1,5 Millionen Menschen ums Leben gekommen. Armenien und viele internationale Historiker stufen die damaligen Verbrechen als Völkermord ein. Die türkische Staatsführung lehnt das strikt ab.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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