Politik

Talibanangriff in Pakistan Paramilitärs bringen Flughafen unter Kontrolle

Am frühen Morgen sind neue Kämpfe auf dem Flughafen von Karachi ausgebrochen. Zuvor hatte die Polizei die Angreifer für besiegt erklärt.

Am frühen Morgen sind neue Kämpfe auf dem Flughafen von Karachi ausgebrochen. Zuvor hatte die Polizei die Angreifer für besiegt erklärt.

(Foto: AP)

Soldaten kämpfen auf dem Flughafen der pakistanischen Metropole Karatschi stundenlang gegen mutmaßliche Taliban. Die Angreifer sind alle tot, mindestens ein Dutzend weitere Menschen sterben im Kugelhagel. Die Taliban verlautbaren: Das war erst der Anfang.

Der Talibanangriff auf den größten Flughafen Pakistans bei Karatschi ist offenbar beendet. Nach stundenlangen Gefechten waren am frühen Morgen wieder Schüsse zu hören gewesen. Armeeangehöre hatten versehentlich auf einen Mitarbeiter der Flughafensicherheit geschossen, den sie für einen weiteren Terroristen hielten. Der Mann wurde verletzt.

Inzwischen haben sich die pakistanischen Taliban für den Angriff verantwortlich erklärt. Ein Sprecher der Terrorgruppe erklärte laut Medienberichten, dies sei "erst der Anfang". Der Angriff auf den Flughafen sei die Rache für den Tötung von Hakimullah Mehsud. Der Taliban-Anführer war im vergangenen November bei einem Drohnenangriff ums Leben gekommen. Er bezeichnete das Angebot der pakistanischen Regierung, Gespräche zu führen, außerdem als eine "Methode der Kriegsführung".

Der Flughafen war am späten Sonntagabend von mindestens zehn Extremisten angegriffen worden. Dabei hat es unterschiedlichen Angaben mindestens zwei Dutzend Tote gegeben. In der Nacht waren Explosionen und Schusswechsel zu hören, ein Gebäude stand in Flammen. Nach etwa sechs Stunden waren die Kämpfe für beendet und die Angreifer für besiegt erklärt worden. Nach Angaben der Polizei wurden sieben der Angreifer erschossen, drei hätten sich in die Luft gesprengt. Nach Worten einer Ärztin der nahegelegenen Junnah-Klinik kamen 13 Angehörige der Sicherheitskräfte und fünf Zivilisten ums Leben. 23 Menschen sind demnach verletzt worden, fünf davon befänden sich in kritischem Zustand.

Karatschi ist die größte Stadt Pakistans und Zentrum von Industrie, Handel und Verkehr. Der Jinnah International Airport ist der größte Flughafen des Landes und fertigt pro Jahr rund sechs Millionen Passagiere ab. Der Flugverkehr wurde eingestellt, sollte aber eigentlich am Mittag wieder aufgenommen werden. Ob daraus angesichts der neuen Gefechte etwas wird, ist momentan nicht klar.

In Pakistan kämpfen Taliban und andere Extremisten seit über zehn Jahren gegen die Regierung, tausende Menschen wurden dabei getötet. Die pakistanischen Taliban hatten Anfang März eine Waffenruhe ausgerufen, um Friedensgespräche mit der Regierung in Islamabad zu erleichtern. Wenig später kündigten sie die Waffenruhe jedoch auf. Seitdem nimmt die Zahl der Anschläge wieder zu.

Quelle: ntv.de, nsc/AFP/dpa

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