Spiegelt Belastung nicht wider Patientenschützer kritisieren Hospitalisierungsrate
19.11.2021, 08:27 Uhr
Die Politik einigt sich auf neue Corona-Maßnahmen, die sich künftig an der Hospitalisierungsrate orientieren sollen. Doch die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert diesen Wert. Er sei nicht aktuell, lautet der Vorwurf.
Bund und Länder haben aus Sicht der Deutschen Stiftung Patientenschutz noch immer keinen verlässlichen Maßstab zur Bewertung der Corona-Lage geschaffen. Die Hospitalisierungsrate sei weder eine aktuelle Zahl, noch spiegele der Wert die tatsächliche Belastung der Krankenhäuser wider, sagte Vorstand Eugen Brysch.
Überfällig sei ein "Covid-19-Radar" für die Kliniken, der tagesaktuelle Parameter in den Blick nehme, so Brysch. Dazu gehörten Corona-Infizierte, Covid-19-Erkrankte, Corona-Verstorbene und die Auslastung aller Stationen.
Bund und Länder hatten am Donnerstag vereinbart, dass bei Überschreiten bestimmter Belastungsschwellen der Kliniken einheitlich härtere Corona-Maßnahmen greifen sollen. Orientierungsgröße soll die Hospitalisierungsrate des jeweiligen Landes sein. Dafür erfasst das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldete Klinikaufnahmen von Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner in einem Sieben-Tage-Zeitraum.
Allerdings spiegeln die gemeldeten Zahlen nicht die tatsächliche Lage wider. Es gibt zahlreiche Nachmeldungen, die sich teils über Wochen hinziehen. Die dann korrigierte Hospitalisierungsrate liegt meist weit über der ursprünglich am Stichtag gemeldeten.
Konkret soll es ausgehend davon künftig drei Stufen mit jeweils weitergehenden Beschränkungen geben - unter anderem mit flächendeckenden Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene (2G).
Quelle: ntv.de, mli/dpa