Wahl zum Oberbürgermeister Pegida will ins Dresdner Rathaus
16.02.2015, 21:15 Uhr
Hat selbst kein Interesse, als Bürgermeister zu kandidieren: Lutz Bachmann.
(Foto: dpa)
Nach einem rasanten Wachstum bis Mitte Januar kann das islamkritische Bündnis immer weniger Demonstranten mobilisieren. Dennoch hat Pegida-Anführer Lutz Bachmann das nächste Ziel ins Auge gefasst.
Die islamkritische Pegida-Bewegung will in Dresden zur Oberbürgermeisterwahl am 7. Juni antreten. Das gab Pegida-Gründer Lutz Bachmann am heutigen Montag auf der 15. Kundgebung der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" in der sächsischen Landeshauptstadt bekannt. Bachmann sprach von drei möglichen Kandidaten in den Pegida-Reihen.
Das Bündnis werde zeitnah einen Bewerber vorstellen. Dem Vernehmen nach will Bachmann jedoch nicht selbst antreten. Der 42-Jährige ist vorbestraft und war nach Bekanntwerden ausländerfeindlicher Äußerungen als Vereinschef von Pegida zurückgetreten.
Nach der Spaltung der Bewegung Ende Januar kehrte er aber als Cheforganisator der wöchentlichen Demonstrationen zurück. In Dresden setzte sich derweil der Rückgang der Demonstrationsteilnehmer fort. Am Abend konnte Pegida nach Polizeiangaben rund 4300 Unterstützer mobilisieren. Etwa 400 Menschen protestierten dagegen.
"Gida"-Demonstration erstmals in Nürnberg
Bachmann berichtete über ein Treffen von "Gida"-Ablegern aus ganz Deutschland am vergangenen Wochenende in Dresden und stellte zehn "Dresdner Thesen" vor. Darin wird unter anderem eine sofortige Abschiebung abgelehnter Asylbewerber gefordert. Politiker wurden von der Menge erneut als "Volksverräter" niedergeschrien.
Auch in anderen Städten gab es zu Wochenbeginn wieder Kundgebungen von Pegida-Ablegern. In Leipzig versammelten sich nach ersten Schätzungen mehrere Hundert Legida-Anhänger auf dem Augustusplatz. Zu fünf Gegenveranstaltungen kamen ebenfalls mehrere Hundert Menschen.
In Chemnitz wurden etwa 250 Pegida-Anhänger und etwa 200 Gegner gezählt. In Magdeburg standen rund 780 Magida-Anhänger etwa 700 Gegnern gegenüber. In Berlin konnte Bärgida nur noch rund 170 Teilnehmer mobilisieren. Durch Stralsund zogen rund 150 bis 200 MVgida-Demonstranten.
Erstmals demonstrierte auch in Nürnberg ein Pegida-Ableger. Nügida brachte aber nur 150 Menschen auf die Straße, die auf insgesamt etwa zehnmal so viele Gegendemonstranten trafen. In Bremerhaven folgten rund 1000 Menschen einem Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) und demonstrierten für Weltoffenheit.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa