Planen Republikaner ohne Trump? Pence leugnet präsidiale Ambitionen
07.08.2017, 08:51 Uhr
Wer zuletzt lacht, lacht am Besten? Noch applaudiert Mike Pence freudig dem US-Präsidenten Donald Trump.
(Foto: dpa)
Die Republikaner planen für die USA einem Medienbericht zufolge bereits die Zeit nach der Ära Trump. Vizepräsident Pence wolle schon 2020 Trump beerben, berichtet die "New York Times". Pence weist den Bericht als "Fake News" zurück.
US-Vizepräsident Mike Pence hat einen Pressebericht zurückgewiesen, wonach er Ambitionen auf den Posten von Donald Trump hat. Der Bericht der "New York Times" sei "erbärmlich und beleidigend", erklärte der Republikaner. Es handele sich um einen erneuten Versuch der Medien, die US-Regierung zu spalten.
Pence sprach von "Fake News": Sein gesamtes Team konzentriere sich darauf, Trumps Vorschläge umzusetzen und auf dessen Wiederwahl 2020. Pence sagte, es sei eine Ehre, für Trump zu arbeiten, und alle Anstrengungen seien weiter darauf gerichtet, die Agenda des Präsidenten zu fördern "und ihn 2020 wiedergewählt zu sehen", hieß es in einer schriftlichen Erklärung.
Pence habe den Status als logischer Erbe Trumps
Das Blatt hatte berichtet, einige Republikaner arbeiteten bereits an einer Art Schattenwahlkampf für das Jahr 2020, ohne Präsident Trump einzubeziehen. Dabei ist der erst seit einem guten halben Jahr im Amt. Mehrere Berater von Vizepräsident Pence hätten im Gespräch mit Spendern angedeutet, dass er sich selbst um das Amt bewerben wolle, wenn Trump dies nicht tue.
Pence sei bereits dabei, sich eine unabhängige Machtbasis zu schaffen und seinen Status als logischer "Erbe" Trumps zu zementieren. Als weitere potenzielle Bewerber, die schon Netzwerke knüpfen und Spender kultivieren, werden die Senatoren Ben Sasse und Tom Cotton sowie Ohios Gouverneur John Kasich genannt. Kasich war bereits 2016 angetreten. Die Zeitung bringt zudem die Ex-Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, ins Spiel, die derzeit als US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen zunehmend an Profil gewinnt.
Nach Angaben der "New York Times" haben in den meisten Fällen die potenziellen Bewerber und deren Mitarbeiter signalisiert, dass sie sich nur für den Fall vorbereiteten, dass Trump 2020 nicht am Start sei. Dieser habe bisher zwar keinerlei Hinweise darauf gegeben, dass er keine zweite Amtszeit anstreben werde. Aber das bisherige Chaos seiner Präsidentschaft und die Unsicherheit über das, "was Trump nächste Woche tut, von der nächsten Wahl gar nicht zu reden", habe Republikaner zu frühen Vorbereitungen veranlasst, hieß es weiter. Vor allem der Veranstaltungskalender von Pence sei bereits so voll, dass Republikaner bereits scherzten, er verhalte sich "wie ein Vizepräsident in der zweiten Amtszeit, der hofft, das Feld zu säubern".
Quelle: ntv.de, ara/rts/dpa