Saudische Spezialkräfte getötet Polizisten sterben bei Anschlag
06.08.2015, 15:06 UhrBei einem Attentat auf eine Moschee im Süden Saudi-Arabiens werden mehr als zehn Menschen getötet. Die meisten von ihnen gehören einer Anti-Terror-Einheit an. Es gibt Dutzende Verletzte.

Saudi-Arabien unterstützt die jemenitische Regierung im Kampf gegen die schiitischen Rebellen - hier ein saudi-arabischer Panzer in Aden.
(Foto: dpa)
Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Moschee in Saudi-Arabien sind nach offiziellen Angaben 15 Menschen getötet worden. Wie das Innenministerium bekanntgab, kamen zwölf Sicherheitskräfte und drei weitere Personen ums Leben, als der Täter in dem südwestlichen Ort Abha eine Bombe zündete. Neun weitere Menschen wurden demnach verletzt. Zunächst war von 17 Toten und Dutzenden Verletzten die Rede gewesen.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu der Tat. Das Bekennerschreiben eines bisher unbekannten lokalen IS-Ablegers namens Hidschas tauchte im Internet auf. Zugleich wurde in der Veröffentlichung mit weiteren Anschlägen in der Region gedroht. Die Echtheit der Angaben konnte nicht überprüft werden. Eine offizielle Bestätigung der saudischen Behörden gab es ebenfalls zunächst nicht.
Laut der Zeitung "Arab News" stand die Moschee auf einem Gelände der Anti-Terror-Polizei. Bei den Toten handele es sich um Sicherheitskräfte des Sondereinsatzkommandos, die sich in der Moschee aufhielten.
Unterdrückte Schiiten
Der Anschlagsort liegt in der Grenzregion zum Bürgerkriegsland Jemen. Dort fliegt ein von den Saudis angeführtes Militärbündnis seit März Luftschläge gegen die schiitischen Huthi-Rebellen. Diese griffen wiederum wiederholt Stellungen der saudi-arabischen Armee jenseits der Grenze an.
In dem streng sunnitischen Königreich Saudi-Arabien gibt es seit Monaten immer wieder Terroranschläge. Meist haben die Täter schiitische Moscheen zum Ziel. Der IS bekannte sich zu mehreren dieser Attacken.
Schiiten sind in Saudi-Arabien eine Minderheit, die sich über Diskriminierung seitens des Staates beklagt. In einigen Gebieten der ölreichen Ostprovinz bilden Schiiten sogar die Mehrheit. Zuletzt war es dort im Zuge des sogenannten Arabischen Frühlings 2011 zu Protesten gegen das sunnitische Regime gekommen. Diese wurden jedoch niedergeschlagen. In Saudi-Arabien ist der sunnitische Wahhabismus, eine besonders konservative Interpretation des Islam, Staatsreligion.
Quelle: ntv.de, mli/dpa