Politik

Selenskyj: Bisher 52 tote Kinder Präsidentengattin Selenska wirft Russland "Massenmord" vor

Olena Selenska ist die derzeitige First Lady der Ukraine.

Olena Selenska ist die derzeitige First Lady der Ukraine.

(Foto: imago images/SKATA)

In einem offenen Brief erklärt Olena Selenska, die Frau des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, dass die Ukraine Frieden wolle, aber niemals kapitulieren werde. Russlands Angriff sei "Massenmord an friedlichen Menschen". Ihr Gatte spricht von "vorsätzlicher, systematischer Folter".

Die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Forderungen nach Einrichtung einer Flugverbotszone über dem Land bekräftigt. "Schließt den Himmel, und auf der Erde werden wir es selbst schaffen", schrieb Olena Selenska in einem offenen Brief, den das Präsidialamt in Kiew veröffentlichte.

Die Ukraine wolle Frieden. "Aber die Ukraine wird sich verteidigen und niemals kapitulieren." Der russische Einmarsch sei ein "Massenmord an friedlichen Menschen". "Die achtjährige Alice ... starb auf den Straßen von Ochtyrka, während ihr Großvater versuchte, sie zu beschützen", schrieb sie. "Polina aus Kiew starb zusammen mit ihren Eltern unter dem Beschuss". "Der 14-jährige Arsenij wurde von Trümmern am Kopf getroffen und konnte nicht gerettet werden, weil ein Krankenwagen wegen des starken Feuers nicht rechtzeitig zu ihm gelangen konnte." Sie bekräftigte: "Wenn Russland sagt, es führe 'keinen Krieg gegen Zivilisten', rufe ich zuerst die Namen dieser ermordeten Kinder."

Der Krieg in der Ukraine sei kein Krieg "irgendwo dort". "Dies ist ein Krieg in Europa und an den Grenzen zur EU", betonte Olena Selenska. Falls der russische Präsident Wladimir Putin nicht gestoppt werde, werde es keinen sicheren Ort mehr geben. "Ich weiß, es klingt wie ein schrecklicher Traum. Aber das ist unsere neue Realität. Wir leben darin. Und wir wissen nicht, wie lange das dauern wird. Aber wir werden sicher gewinnen."

Stunden nach seiner Rede vor dem britischen Parlament hat der ukrainische Präsident Selenskyj ein neues Video von einer Rede veröffentlicht, in der er die Nachricht begrüßt, dass die USA und das Vereinigte Königreich ein Einfuhrverbot für russisches Öl verhängen werden. Er sagte: "Eine andere Tankstelle wird sich finden lassen." Selenskyj fügte hinzu, es werde einen "neuen Marshall-Plan für die Ukraine" geben.

"Die Monster sind nicht bereit"

Der Präsident berichtete dann von der Zerstörung eines Wohnheims in der Region Schtomyr durch einen russischen Angriff und sagte, dass ein humanitärer Korridor von Sumy nach Poltawa eingerichtet wurde. "Hunderte von Menschen konnten gerettet werden, und es wurde humanitäre Hilfe geleistet. Aber das ist nur ein Bruchteil dessen, was noch zu tun ist und was die eingeschlossenen Ukrainer erwarten."

Wiederholt machte Selenskyj Russland für die Bombardierung von humanitären Korridoren verantwortlich. "Unsere Fracht ist bereit, unser Transport ist bereit, aber die Monster sind nicht bereit. Sie schießen auf die Evakuierungsrouten, sie blockieren die Lieferung lebenswichtiger Güter und Medikamente." Er sprach von "vorsätzlicher, systematischer Folter, die von ihrem Staat organisiert wird". Selenskyj fuhr fort, dass bisher 52 Kinder in nur 13 Kriegstagen getötet wurden.

Selenskyj hob den Mut von Russen hervor, die für die Ukraine auf die Straße gehen. "Sie kämpfen jeden Tag für uns und für sich selbst." Die russische Bürgerrechtsorganisation Owd-Info zählte seit Beginn des Krieges am 24. Februar bereits mehr als 13.400 Festnahmen bei Anti-Kriegs-Demonstrationen in Russland. "Der Krieg muss enden", sagte Selenskyj. "Wir müssen uns an den Verhandlungstisch setzen."

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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