Politik

Keine Hoffnung für Pussy Riot Putin-Gegnerinnen bleiben in Haft

Alles Rowdys? Nadeschda Tolokonnikowa, Maria Aljochina und Jekaterina Samuzewitsch (v.l.n.r.)

Alles Rowdys? Nadeschda Tolokonnikowa, Maria Aljochina und Jekaterina Samuzewitsch (v.l.n.r.)

(Foto: REUTERS)

Ihnen wird "organisiertes Rowdytum" vorgeworfen - und das verheißt gewöhnlich in Russland nichts Gutes: Bis zu sieben Jahren Haft droht den drei Frauen der russischen Punkband Pussy Riot, weil sie sich in einem Gebet über Präsident Putin mokierten. Nun entscheidet ein Gericht erst einmal, dass sie weiter in Untersuchungshaft bleiben müssen.

Die russische Frauen-Punkband Pussy Riot muss weiter in Haft bleiben. Ein Gericht in Moskau lehnte einen Einspruch gegen die Inhaftierung der drei seit fast einer Woche Frauen ab. Die Verlängerung der Untersuchungshaft für die 22-jährige Nadeschda Tolokonnikowa und die 24-jährige Maria Aljochina - beide Mütter kleiner Kinder - sowie die 29-jährige Jekaterina Samuzewitsch bis zum 24. Juli sei rechtens, urteilte ein Moskauer Berufungsgericht nach Angaben der Agentur Interfax.

Für ihre Freilassung hatten sich zuvor mehr als hundert Vertreter der russischen Kunstszene in einem offenen Brief starkgemacht. Der Medien-Oligarch Alexander Lebedew hatte sich für sie in mehreren Schreiben persönlich verbürgt. Er kritisierte die Entscheidung des Gerichts als "ungerecht und unfair".

Vorwurf: "organisiertes Rowdytum"

Den drei jungen Frauen wird "organisiertes Rowdytum" vorgeworfen, worauf in Russland eine von bis zu sieben Jahren Haft steht. Die Gruppe hatte zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl für Aufsehen gesorgt, als sie auf dem Altar der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale, der wichtigsten russisch-orthodoxen Kirche, ein "Punk-Gebet" sprach, um die engen Beziehungen der Kirche zum damaligen Ministerpräsidenten anzuprangern. In einem Lied forderten sie die Amtsenthebung Putins, der inzwischen wieder Präsident ist. Die Anwälte der Band rechnen damit, dass der Prozess noch im Juli oder im August beginnt.

Die Untersuchungshaft für die jungen Frauen wird unter anderem mit Fluchtgefahr begründet. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erkennt die Frauen als politische Gefangene an.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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