Politik

Waffenruhe in Ostukraine läuft aus Putin fordert längere Feuerpause

Die Waffen sollen länger schweigen, fordert Putin.

Die Waffen sollen länger schweigen, fordert Putin.

(Foto: AP)

Die Waffenruhe in der Ukraine läuft aus. Nun ist die Frage, ob sie verlängert wird. Die EU nimmt wieder einmal Russland in die Pflicht. Die Separatisten senden versöhnliche Zeichen und lassen einige OSZE-Beobachter frei.

2014-06-26T233257Z_901389961_GM1EA6R0KUX01_RTRMADP_3_UKRAINE-CRISIS.JPG4002204472476472293.jpg

(Foto: REUTERS)

Kremlchef Wladimir Putin hat seine Forderung nach einer dauerhaften Waffenruhe in der Ostukraine bekräftigt. "Die Ukrainer müssen auf den Weg des Friedens, des Dialogs und der Verständigung zurückkehren", sagte Putin.

Die vor einer Woche von der Regierung in Kiew angeordnete Waffenruhe sollte offiziell am Abend zu Ende gehen. Sie könnte allerdings ungeachtet mehrerer Verstöße verlängert werden. Ein "dauerhaftes Regime der Feuerpause" sei eine wichtige Bedingung für Verhandlungen zwischen den Machthabern in Kiew und den Vertretern der südöstlichen Regionen, sagte Putin bei einer Zusammenkunft mit Diplomaten im Kreml.

Putin sagte, dass die ukrainische Gesellschaft gespalten sei. "Die scharfe Krise in dem Nachbarland macht uns richtig Sorgen. Der verfassungswidrige Umsturz in Kiew, die Versuche, das ukrainische Volk vor die künstliche Wahl zwischen Europa und Russland zu stellen, haben die Gesellschaft zum Zerfall gebracht, zu einer schmerzhaften Konfrontation", sagte Putin.

Separatisten lassen vier OSZE-Beobachter frei

Kurz vor dem Ende der Waffenruhe in der Ostukraine ließen die Separatisten vier entführte OSZE-Beobachter frei. Sie seien in der Nacht in Donezk angekommen, sagte der "Regierungschef" der von den Separatisten ausgerufenen "Republik Donezk", Alexander Borodai. Bei den Freigelassenen handele es sich um "einen Dänen, einen Türken, einen Schweizer und - wenn ich mich nicht irre - um einen Esten". Die vier Beobachter wirkten bei ihrer Ankunft müde und angespannt. Mit Journalisten sprachen sie nicht.

Das OSZE-Büro in der Ukraine freut sich über die Freilassung, ist aber auch "sehr besorgt um das Schicksal von vier weiteren Kollegen", die wie die nun Freigelassenen ebenfalls Ende Mai entführt wurden. Mehr als 250 OSZE-Mitarbeiter beobachten die Lage in der Ukraine.

Die Waffenruhe endet um 21 Uhr unserer Zeit. Obwohl sie mehrfach gebrochen wurde, gilt sie als wichtiger Schritt für die Befriedung der Region. In Donezk verhandeln Regierung und Separatisten über eine Verlängerung der Waffenruhe. Das fordert auch der Westen, der gleichzeitig Russland mit Sanktionen droht. Über neue Strafmaßnahmen soll beim EU-Gipfel in Brüssel beraten werden. Die Staats- und Regierungschef der EU und Poroschenko wollen dort auch den wirtschaftlichen Teil des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und der Ukraine unterzeichnen.

Poroschenko erklärte sich zum Abschluss eines Friedensvertrags mit Putin bereit. Er würde jede Chance für die Rückkehr von Frieden und Stabilität in der Ostukraine nutzen, sagte er. Während der Kämpfe zwischen ukrainischen Regierungstruppen und Separatisten in der Region wurden in den vergangenen Wochen mehr als 400 Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen