Angriff in Kaschmir Rebellen töten indische Soldaten
18.09.2016, 09:57 UhrDer indische Teil Kaschmirs wird seit Wochen von schweren Unruhen erschüttert. Grund ist der Tod eines dort beliebten Rebellenführers, der von indischen Sicherheitskräften erschossen worden war. Nun schlagen die Rebellen zurück.
Bewaffnete Rebellen haben im indischen Teil Kaschmirs mindestens 17 Soldaten getötet. Bei dem Angriff auf einen Armeestützpunkt in Uri wurden zudem vier Angreifer getötet, wie die Armee auf Twitter mitteilte. Die vier "Terroristen" aus dem benachbarten Pakistan wurden demnach bei einem "Anti-Terror-Einsatz" getötet. Die Soldaten hätten ihr Leben geopfert, hieß es weiter. Bei dem mehrstündigen Gefecht seien zudem 35 Menschen verletzt worden.
Bei dem Angriff gerieten nach Armeeangaben mehrere Zelte und andere Behelfsunterkünfte der Soldaten in Brand. In Uri, das westlich der Regionalhauptstadt Srinagar liegt, sind Hunderte Soldaten stationiert, die ihre Dienstzeit in der Unruheregion im Himalaya beendet haben. Nach Angaben von Anwohnern stiegen über dem Armeelager Rauchschwaden auf. Außerdem war schweres Gewehrfeuer zu hören.
Kaschmir wird seit Wochen von blutigen Unruhen erschüttert. Fast täglich gibt es Zusammenstöße zwischen protestierenden Einwohnern und Sicherheitskräften, nachdem Anfang Juli der beliebte Rebellenführer Burhan Wani bei einem Feuergefecht mit indischen Sicherheitskräften erschossen worden war. Sein Tod führte zu heftigen Protesten, in deren Verlauf fast 90 Zivilisten getötet wurden. Tausende weitere wurden verletzt. Es sind die schwersten Unruhen in Kaschmir seit 2010.
Die mehrheitlich von Muslimen bewohnte Bergregion ist seit einem Krieg 1947 zwischen Indien und Pakistan geteilt, wird aber weiter von beiden Staaten in Gänze beansprucht. Seit 1989 kämpfen mehrere Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss an Pakistan. Indiens Armee und Polizei, die in dem Hochgebirgstal mit Hunderttausenden Männern präsent sind, gehen mit großer Härte gegen die Aufständischen vor, doch die Rebellion schwelt weiter.
Quelle: ntv.de, wne/AFP