Tropensturm hält auf Guantánamo zu Richter blasen 9/11-Anhörung ab
22.08.2012, 21:24 Uhr
Den "Guantánamo Five" droht die Todesstrafe.
(Foto: dpa)
Das Verfahren gegen die mutmaßlichen Hintermänner der Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York steht unter keinem guten Stern. Eine Anhörung muss zunächst wegen einer technischen Panne verschoben werden. Nun sagen die Militärrichter den Termin komplett ab. Grund ist der Guantánamo bedrohende Tropensturm "Isaac".
Wegen eines herannahenden Tropensturms ist eine Anhörung der fünf mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 im US-Gefangenenlager Guantánamo auf unbestimmte Zeit verschobenen worden. Das teilte die US-Militärjustiz mit. Der Tropensturm "Isaac" soll Vorhersagen von Meteorologen zufolge in Kürze zu einem Hurrikan werden und droht am Wochenende auch über das Gefangenenlager auf einer US-Basis auf Kuba hinwegzuziehen. Für mehrere Karibikinseln wurden Unwetterwarnungen ausgerufen.
Der Anhörungsbeginn war bereits wegen technischer Probleme um 24 Stunden verschoben worden. Die Verteidiger hatten wegen Störungen der Internetverbindung mehr Zeit für die Vorbereitung erwirkt. Bei der mehrtägigen Voranhörung sollten Verfahrensfragen behandelt werden. Die Verteidigung wollte unter anderem erreichen, dass detaillierte Beschreibungen der Folter der Angeklagten als Beweismaterial zugelassen werden.
Die Gruppe um den mutmaßlichen 9/11-Chefplaner Chalid Sheikh Mohammed war zuletzt im Mai zur Verlesung der Anklage vor dem Sondertribunal des US-Militärs in Guantánamo erschienen. In dem Jahrhundertprozess, der frühestens im kommenden Jahr beginnen dürfte, droht den Männern die Todesstrafe. Bei den Anschlägen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington waren fast 3000 Menschen getötet worden.
Quelle: ntv.de, AFP