Umfassende Erneuerung nötig Röttgen: CDU ist in "existenzieller Gefahr"
28.09.2021, 04:03 Uhr
Röttgen spricht sich dagegen aus, bereits an diesem Dienstag über den Vorsitz der Unionsfraktion im Bundestag abzustimmen.
(Foto: picture alliance / Flashpic)
Nach dem Wahldebakel der Union fordert Norbert Röttgen eine Rundum-Erneuerung seiner Partei. Sonst könnte die CDU den Status als Volkspartei verlieren. Personaldebatten findet Röttgen allerdings verfrüht.
Der CDU-Politiker Norbert Röttgen hat nach den deutlichen Verlusten für die Union bei der Bundestagswahl eine Rundum-Erneuerung seiner Partei gefordert. "Die ganze Breite der Partei muss verstehen, dass das jetzt ansteht", sagte das CDU-Präsidiumsmitglied dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Die CDU sei in "existenzieller Gefahr", ihren Status als Volkspartei zu verlieren.
Röttgen riet von sofortigen personellen Veränderungen ab: "Wir können doch nicht parallel zu Verhandlungen über eine Regierung einen eigenen internen Wettbewerb in Gang setzen. Das würde sich nicht miteinander vertragen". Mit Blick auf CDU-Chef Armin Laschet sagte er, dieser sei der gewählte Parteivorsitzende und der gemeinsame Kanzlerkandidat. "Diese Entscheidungen stehen, bis andere getroffen werden."
Röttgen sprach sich dagegen aus, bereits an diesem Dienstag über den Vorsitz der Unionsfraktion im Bundestag abzustimmen. "Erstens haben wir keinen Konsens in dieser Personalie, und zweitens wissen wir nicht, ob wir den Oppositionsführer oder den Vorsitzenden der größten Regierungsfraktion wählen. Das sind sehr unterschiedliche politische Aufgaben."
Auch Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther warnte seine Partei vor einer Personaldebatte zum jetzigen Zeitpunkt. Diese Diskussion müsse geführt werden, "wenn wir wissen, dass ein Jamaika-Bündnis keine Chance hat", sagte Günther den Zeitungen der Funke Mediengruppe mit Blick auf mögliche Koalitionsverhandlungen mit den Grünen und der FDP.
Nach einem solchen Wahlergebnis dürfe es kein "Weiter so" geben, betonte der Ministerpräsident. "Wenn die Gespräche scheitern, dann werden wir uns genau über diese Fragen unterhalten: Über die personelle Aufstellung der Partei und die Frage, wie es jetzt weitergeht."
Quelle: ntv.de, hny/AFP