Politik

Debatte um CDU-Spitzenkandidaten Röttgen sucht Ablenkung

Norbert Röttgen stellt das erste Mitglied seines Schattenkabinetts vor: Die Kölnerin Ursula Heinen-Esser soll im Fall eines Wahlsiegs Ministerin werden.

Norbert Röttgen stellt das erste Mitglied seines Schattenkabinetts vor: Die Kölnerin Ursula Heinen-Esser soll im Fall eines Wahlsiegs Ministerin werden.

(Foto: dpa)

Um von der Debatte um seine Rolle in der NRW-Politik abzulenken, geht Röttgen in die Offensive. In Düsseldorf stellt er das erste Mitglied seines Wunsch-Kabinetts vor. Derweil stärken ihm Parteifreunde wieder den Rücken.

Die nordrhein-westfälische CDU bemüht sich um ein Ende der Debatte über die politische Zukunft ihres Spitzenkandidaten Norbert Röttgen. Fraktionschef Karl-Josef Laumann und Parteivize Armin Laschet stärkten ihm den Rücken. , ob er nach einer Niederlage der CDU bei der Landtagswahl als Oppositionsführer nach Düsseldorf kommen wird. Deshalb wird er auch .

Röttgen hatte zuletzt erklärt, er schließe den Wechsel nach Düsseldorf auch als Oppositionsführer nicht aus. Insgesamt äußerte er sich aber weiter doppeldeutig. "Meine Linie ist, dass es in Nordrhein-Westfalen um eine Regierungsalternative geht", sagte Röttgen bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf. Er kämpfe für eine andere Regierung und wolle darüber den Wahlkampf führen. "Wenn wir unser Ziel nicht erreichen - das kann niemand ausschließen - dann bin ich mir meiner besonderen Verantwortung für die nordrhein-westfälische CDU uneingeschränkt voll bewusst." Das werde dann gemeinsam entschieden. "Ich kämpfe jetzt um den Sieg und nicht um den zweiten Platz", fügte Röttgen hinzu.     

Erstes Kabinettsmitglied vorgestellt     

Der Umweltminister stellte in Düsseldorf das erste Mitglied seines Schattenkabinetts vor. Es handelt sich um die Kölner CDU-Politikerin Ursula Heinen-Esser. Sie soll im Fall eines Wahlsiegs der CDU Ministerin für Bundesangelegenheiten und Europa in der Düsseldorfer Staatskanzlei werden. Momentan arbeitet sie bereits für Röttgen als Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. Röttgen will damit andere Themen in den Vordergrund rücken.

Laumann äußerte Verständnis für die Haltung von Röttgen, sich nicht dem Erwartungsdruck zu beugen. "Was ist das denn für ein Kandidat, der Ministerpräsident werden will, der unter Druck handelt?", sagte er im WDR-Hörfunk.

Auch Laschet forderte ein Ende der Debatte über Röttgens Zukunftspläne. Der Umweltminister habe gesagt, er schließe nicht aus, auch als Oppositionsführer nach Düsseldorf zu gehen. "Ich glaube, das reicht im Moment", sagte Laschet im Deutschlandfunk. Laschet hatte den Mitgliederentscheid über den CDU-Landesvorsitz gegen Röttgen verloren.

Landesgruppe machte Druck

Aus der nordrhein-westfälischen CDU-Landesgruppe im Bundestag kamen nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers" . Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach habe während der Sitzung gesagt, es werde bei  der Landtagswahl am 13. Mai ein Kopf-an-Kopf-Rennen geben - und es werde die Siegchancen der CDU entscheidend verbessern, wenn sich Röttgen zuvor vorbehaltlos für Nordrhein-Westfalen entscheide.

Der Unionsfraktionsgeschäftsführer im Bundestag, Peter Altmaier, machte jedoch deutlich, dass es allein Sache der Landes-CDU und von Röttgen sei, zu bestimmen, zu welchem Zeitpunkt welche Entscheidung getroffen werde. Die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel soll Röttgen empfohlen haben, sich klar zu Nordrhein-Westfalen zu bekennen - auch als Oppositionsführer. In der Parteispitze wird das als hilfreich für den Wahlkampf angesehen. Altmaier sagte: "Ich bin überzeugt, er wird Ministerpräsident."

Die Frage, wann sich Röttgen über eine mögliche Rolle auch in der Opposition äußern werde, wird Altmaier zufolge nicht allein den Wahlkampf beherrschen. In erster Linie werde es um inhaltliche Fragen wie die Finanzen des Landes gehen. Die Menschen wollten geordnete Staatsfinanzen und keine Schuldenpolitik wie von Rot-Grün.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa/rts

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