Politik

"Kämpfen für den nächsten grünen Schritt" Roth und Özdemir bestätigt

Die Grünen halten ihrem Spitzenduo die Treue.

Die Grünen halten ihrem Spitzenduo die Treue.

(Foto: dpa)

Der Eine etwas besser, die Andere etwas schlechter als 2008: Claudia Roth und Cem Özdemir werden an der Spitze ihrer Partei bestätigt. Roth sagt, sie wolle sich weiterhin für eine dem Umweltschutz und der Gerechtigkeit verschriebene Politik einsetzen. "Als gelernte Rock-and-Rollerin weiß ich, die Bühnenshow die bringt gar nichts, wenn der Song nichts taugt."

Die Grünen haben ihr Spitzenduo Claudia Roth und Cem Özdemir für weitere zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Dabei erzielte Özdemir auf dem Grünen-Parteitag in Freiburg ein deutlich besseres Ergebnis als Roth. Die 55-Jährige erhielt mit 79,3 Prozent ein etwas schwächeres Resultat als 2008. Damals kam sie auf 82,7 Prozent.

Will auf Sieg nicht auf Platz spielen: Claudia Roth.

Will auf Sieg nicht auf Platz spielen: Claudia Roth.

(Foto: dapd)

Der 44-Jährige Özdemir erhielt 88,5 Prozent - deutlich mehr als 2008, als auf den ersten türkischstämmigen Vorsitzenden einer deutschen Partei 79,2 Prozent entfielen. Im Anschluss wollten die Grünen weitere Vorstandsmitglieder sowie den Parteirat neu wählen.

Roth vertritt den linken Flügel ihrer Partei und ist mit einer Unterbrechung seit 2001 Grünen-Vorsitzende. Özdemir hatte sich nach dem Rückzug von Reinhard Bütikofer von der Parteispitze 2008 erst nach längerem Zögern zu einer Kandidatur entschlossen. Er vertritt den Realo-Flügel.

Was Roth und Özdemir versprechen

"Ich möchte weiterkämpfen mit euch für den nächsten großen grünen Schritt", warb Roth bei den Delegierten. Das Wahljahr 2011 könne das erfolgreichste der grünen Parteiengeschichte werden. Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Berlin werde auf Sieg und nicht auf Platz gespielt.

Sie wolle sich weiterhin für eine dem Umweltschutz und der Gerechtigkeit verschriebene Politik einsetzen, sagte Roth. "Als gelernte Rock-and-Rollerin weiß ich, die Bühnenshow die bringt gar nichts, wenn der Song nichts taugt." Die in Bayern aufgewachsene Roth, die nach dem Abitur das Studium der Theaterwissenschaften abbrach und zeitweilig Managerin einer Rock-Band war, ist seit 1987 Mitglied der Grünen.

Özdemir versprach verstärkte Anstrengungen für Aufstiegschancen auch ärmerer Kinder: "Wir halten fest an dem Traum, dass unsere Kinder länger gemeinsam lernen."

"Schwarz-Gelb ist ein Schande"

Roth hatte zuvor die Angriffe gegen Union und FDP verschärft und sich sicher über die Abwahl von CDU- Kanzlerin Angela Merkel im Jahr 2013 gezeigt. "Ich rede von der Schande unseres Landes - und die heißt Schwarz-Gelb", rief Roth den Delegierten des Freiburger Parteitags in ihrer Bewerbungsrede für die Neuwahl als Vorsitzende zu. Schwarz-gelb-Verdrossenheit bringe tausende Menschen in Bewegung.

"Wir können es schaffen, dass das nächste Jahr das erfolgreichste Jahr unserer Parteiengeschichte wird." Im Superwahljahr 2011 wolle die Partei reihenweise dazugewinnen - in Baden-Württemberg und Berlin spielten die Grünen auf Sieg. "Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir den Anfang vom Ende der Kanzlerschaft Merkel erleben."

Die Politik Merkels spalte und blockiere Deutschland und reiße das Land in tausend Stücke. "Die Union hat ihr C verraten, hat ihr S verkauft." Gerechtigkeit, Ökologie und Zusammenhalt seien Fremdwörter für die Koalition. "Wir klagen an, eine Ursula von der Leyen, die immer mehr ein eiskalter Engel ist." Auch an den FDP-Ministern Philipp Rösler und Dirk Niebel ließ Roth kein gutes Haar. In der Integrationspolitik seien die Koalitionspartner Nachzügler des Kulturkampfes. "Multikulti ist Realität und keine Illusion."

Quelle: ntv.de, rts/dpa/AFP

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