Politik

US-Haltung zum Atomabkommen Ruhani sieht die USA isoliert

Ruhani bezeichnete Trumps Rede als ein "Gespinst aus Beleidigungen und haltosen Vorwürfen".

Ruhani bezeichnete Trumps Rede als ein "Gespinst aus Beleidigungen und haltosen Vorwürfen".

(Foto: picture alliance / Uncredited/Ir)

US-Präsident Trump weigert sich, die Einhaltung des ausgehandelten Atomabkommens mit dem Iran zu bestätigen. Für den iranischen Präsidenten Ruhani steht die USA mit ihrer Ansicht so alleine da wie noch nie. Doch Trumps Ansprache findet auch Unterstützer.

Die USA haben sich nach den Worten des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani mit ihrem neuen Konfrontationskurs gegen sein Land weitgehend isoliert. Die USA stünden mit ihrer Ansicht zum Atomabkommen und "mit ihren Verschwörungen gegen das iranische Volk so allein da wie noch nie", sagte Ruhani in einem Fernsehansprache. Zuvor hatte sich US-Präsident Donald Trump geweigert, die Einhaltung des unter seinem Vorgänger Barack Obama ausgehandelten Abkommens zu bestätigen.

Ruhani bezeichnete Trumps Rede als ein "Gespinst aus Beleidigungen und haltosen Vorwürfen". Er bekräftigte,  das internationale Atomabkommen lasse keine Änderungen zu. Sein Land werde sich weiterhin an dieses Abkommen halten, solange es "in unserem Interesse" liege. Sollte sich dies eines Tages ändern, werde es aber "keine Sekunde" zögern und entsprechend reagieren.

In seiner Ansprache im Weißen Haus hatte Trump zuvor seine neue Strategie gegenüber Teheran vorgestellt. Zwar verkündete er noch keinen Ausstieg aus dem internationalen Atomabkommen, kündigte aber an, er wolle mit internationalen Verbündeten auf eine Überarbeitung der Vereinbarung hinarbeiten. Er drohte, die Vereinbarung von 2015 zu einem späteren Zeitpunkt aufzukündigen, sollten deren "viele schweren Mängel" nicht beseitigt werden. Gleichzeitig brandmarkte der US-Präsident den Iran als "den weltweit führenden staatlichen Förderer" des Terrorismus.

Moskau reagiert mit scharfer Kritik

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begrüßte unterdessen Trumps "mutige Entscheidung". Der US-Präsident sei dem "terroristischen Regime des Iran" offen entgegengetreten. In seiner jetzigen Form würde das Atomabkommen nur dazu führen, dass der Iran in wenigen Jahren über ein "Arsenal an Atomwaffen" verfüge, und das sei eine "enorme Gefahr für unsere gemeinsame Zukunft", sagte Netanjahu in einer auf Englisch gehaltenen Videobotschaft.    

Moskau hingegen hat mit scharfer Kritik auf den verschärften Kurs von US-Präsident Donald Trump im Umgang mit dem Iran reagiert. Das russische Außenministerium warf dem US-Präsidenten eine "aggressive und drohende Rhetorik" vor. Diese sei "inakzeptabel". Versuche, mit solchen "Methoden" Sicherheitsprobleme zu lösen, seien zum Scheitern verurteilt.

Quelle: ntv.de, jki/dpa/AFP

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