Politik

Ukrainer führen Gegenangriffe Russen kesseln Kleinstädte nördlich von Kiew ein

Nördlich von Kiew haben russische Truppen zwei Kleinstädte abgeschnitten.

Nördlich von Kiew haben russische Truppen zwei Kleinstädte abgeschnitten.

(Foto: IMAGO/SNA)

Bei Gegenangriffen östlich von Kiew erzielen ukrainische Truppen Gebietsgewinne. Doch nun droht im Norden der Hauptstadt neue Gefahr. Russische Truppen schneiden zwei Kleinstädte von der Außenwelt ab. Zudem meldet Moskau die Zerstörung der größten Treibstoffbasis der Ukraine.

Moskaus Streitkräfte scheinen ihre Angriffsbemühungen im Norden von Kiew zu intensivieren, während sie im Osten der Metropole ihre Truppen zurücknehmen. Die Kleinstadt Slawutytsch nördlich der ukrainischen Hauptstadt ist nach Angaben der lokalen Behörden von russischen Truppen eingekesselt worden. Die Angreifer befänden sich direkt an der Stadtgrenze, heißt es in einer ukrainischen Mitteilung. In Slawutytsch leben Arbeiter, die an der Instandhaltung des stillgelegten Atomkraftwerks Tschernobyl beteiligt sind. Der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte kurz darauf, dass ein erster Angriff von russischen Truppen auf die Stadt abgewehrt worden sei.

Auch die nördlich von Kiew gelegene Stadt Tschwernihiw wurde von russischen Truppen einkesselt. Das teilte der Gouverneur Wiatscheslaw Tschaus im Fernsehen mit. Die Stadt sei vom Feind umzingelt und werde mit Artillerie und von Kampfflugzeugen beschossen.

Unterdessen ging die ukrainische Armee im Osten Kiews zu Gegenangriffen über. Nach britischen Angaben haben ukrainischen Truppen Städte und Verteidigungsstellungen bis zu 35 Kilometer östlich von Kiew zurückerobert. Dazu beigetragen habe, dass die russischen Truppen sich zurückfallen ließen, weil ihre Nachschublinien überdehnt seien, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Russland hat nach US-Erkenntnissen zudem massive Probleme mit seinen präzisionsgelenkten Raketen. Die beim Angriff auf die Ukraine benutzten Hightech-Waffen kämen auf Ausfallquoten von bis zu 60 Prozent, sagten drei US-Regierungsvertreter mit Kenntnis von Geheimdienstinformationen in Washington.

Allerdings hielt der russische Beschuss an. Moskau teilte mit, dass man ein großes Tanklager in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew durch Raketenbeschuss zerstört habe. Am Donnerstagabend sei mit "hochpräzisen seegestützten Marschflugkörpern vom Typ Kalibr eine Treibstoffbasis im Dorf Kalyniwka in der Nähe von Kiew" angegriffen worden, erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Dort habe die ukrainische Armee ihren "größten verbliebenen Treibstoffvorrat" aufbewahrt.

Die ukrainischen Streitkräfte versorgten demnach bislang von Kalyniwka aus ihre Einheiten im Zentrum des Landes. Konaschenkow erklärte zudem, drei ukrainische Luftabwehrsysteme und vier Drohnen sowie weitere Militärausrüstung seien zerstört worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

Quelle: ntv.de, jpe/rts/AFP

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