Politik

"Deutschlandtrend" zur Wahl SPD-Höhenflug dauert an - Union bricht ein

Der Abstand zwischen SPD und CDU wird größer.

Der Abstand zwischen SPD und CDU wird größer.

(Foto: REUTERS)

Nächste Umfrage - nächster Nackenschlag für die Union: Auch im "Deutschlandtrend" liegt die SPD in der Wählergunst deutlich vor CDU/CSU. Obendrein ist mehr als die Hälfte der Befragten mit der Arbeit von SPD-Spitzenkandidat Scholz zufrieden. Die Werte für Laschet sind schlichtweg verheerend.

Drei Wochen vor der Bundestagswahl ist die SPD nun auch im ARD-"Deutschlandtrend" stärkste Kraft - während sich die Union deutlich verschlechtert. Dieser Trend war bereits in der jüngsten RTL/ntv-Umfrage deutlich geworden. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würden die Sozialdemokraten der Umfrage zufolge auf 25 Prozent kommen. Das wären sieben Punkte mehr als vor einem Monat. Die Union würde hingegen regelrecht abstürzen. Mit sieben Punkte weniger käme sie noch auf 20 Prozent. Damit liegt die SPD im ARD-"Deutschlandtrend" erstmals seit Februar 2017 vorne.

Die Grünen verschlechtern sich um drei Punkte auf 16 Prozent, die AfD legt um zwei Punkte auf 12 Prozent zu. Die FDP verbessert sich um einen Punkt und kommt auf 13 Prozent, die Linke liegt unverändert bei 6 Prozent.

Damit wären verschiedene Regierungsbündnisse aus drei Partnern möglich. Von den Befragten präferieren aktuell 35 Prozent ein SPD-geführtes Bündnis, 24 Prozent unterstützen die Fortsetzung einer unionsgeführten Regierung im Bund. 13 Prozent favorisieren eine Koalition unter Grünen-Führung.

Mehr als die Hälfte mit Scholz zufrieden

Der SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz wird weiterhin am ehesten für das Kanzleramt präferiert: 43 Prozent würden in einer Direktwahl für ihn stimmen, 16 Prozent für Unionskandidat und CDU-Chef Armin Laschet, 12 Prozent sprechen sich für die Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock aus. Fast drei von zehn Befragten (29 Prozent) wollen sich für keinen der drei Kandidatinnen und Kandidaten entscheiden.

In der Politikerzufriedenheit wird die Arbeit der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel weiterhin von einer Mehrheit positiv gesehen. Aktuell sind 64 Prozent sehr zufrieden beziehungsweise zufrieden mit ihr. Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Scholz gewinnt deutlich und kommt aktuell auf 56 Prozent Zufriedenheit. Er erzielt damit einen etwas größeren Rückhalt als CSU-Chef Markus Söder mit 54 Prozent. Grünen-Bewerberin Baerbock wird von 25 Prozent positiv bewertet, Unions-Kandidat Laschet von 20 Prozent.

Maas und AKK büßen an Vertrauen ein

Das wichtigste politische Thema ist laut Infratest mit 33 Prozent der Umwelt- und Klimaschutz. Dahinter folgen Zuwanderung (22), Corona (18), soziale Gerechtigkeit (16) und Altersabsicherung (15).

Von den abgefragten Bundesministern wird CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn mit 37 Prozent nach Scholz am besten bewertet. Die mit Ende des Afghanistan-Einsatzes in die Schlagzeilen geratenen Minister für Äußeres und Verteidigung büßen in der Bevölkerung deutlich an Rückhalt ein: Außenamtschef Heiko Maas von der SPD fällt mit 29 Prozent auf seinen niedrigsten Zustimmungswert in seiner jetzigen Funktion, Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer von der CDU sinkt mit 20 Prozent auf ihren zweitniedrigsten Sympathiewert seit Übernahme des Verteidigungsressorts.

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Mit der Arbeit des Grünen-Co-Vorsitzenden Robert Habeck sind 36 Prozent sehr zufrieden oder zufrieden. FDP-Partei- und Fraktionschef Christian Lindner erreicht 32 Prozent Zufriedenheit. Dietmar Bartsch, einer von zwei Spitzenkandidaten der Linken, kommt auf 16 Prozent. Alice Weidel, eine der beiden Spitzenkandidaten der AfD, landet aktuell bei 13 Prozent.

Für den "Deutschlandtrend" befragte Infratest dimap zwischen Montag und Mittwoch 1337 wahlberechtigte Bundesbürger.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/rts

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