Umfrage: Union in Wählergunst unerschütterlich SPD-Spitze hat keine Chance gegen Merkel
27.11.2013, 06:59 Uhr
Parteiintern gehören Gabriel und Kraft unangefochten zum Führungspersonal. doch an Merkel würden sie im Kanzlerduell beide krachend scheitern.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Große Koalition steht und das ist trotz des ausstehenden Mitgliederentscheids für die SPD auch gut so. Neuwahlen wären für die Sozialdemokraten schlimmer als jeder Kompromiss mit der Union.
Der Koalitionsvertrag steht, doch die SPD-Führung steht vor den Trümmern eines verkorksten Wahlkampfes und eines schlechten Wahlergebnisses. Obendrein muss sie noch bangen, dass die Parteimitglieder den Vertrag mit der Union absegnen. Doch was war die Alternative? Neuwahlen konnte die SPD jedenfalls nicht wollen. Das zeigt der Forsa-Wahltrend für RTL von dieser Woche deutlich . Die Drohkulisse, die einige Unionspolitiker kurz vor Ende der Koalitionsverhandlungen aufgebaut haben, dürfte die SPD beim Endspurt durchaus beeinflusst haben.
Würde an diesem Sonntag ein neuer Bundestag gewählt, stünden die Sozialdemokraten noch schlechter da als bei der Bundestagswahl vor gut zwei Monaten. Laut Forsa kommt die SPD nur noch auf 23 Prozent. Das sind fast 3 Prozentpunkte weniger als bei der Wahl. Die Union dagegen sitzt weiterhin auf einem bequemen Polster von 42 Prozent und legt damit im Vergleich zur Sonntagsfrage der Vorwoche sogar noch einen Punkt zu. Profitieren würden auch die Linken mit 10 Prozent, während sich bei den anderen Parteien in den vergangenen Wochen praktisch keine Veränderung in der Wählergunst ergeben hat. (Die FDP wäre allerdings mit 3 Prozent noch deutlicher nicht im Bundestag als in der Vorwoche, wo sie auf 4 Prozent kam.)
Liegt es am Personal?
Ob der deutliche und stabile Vorsprung der CDU/CSU vor der SPD auch mit dem Personal zu tun hat, das die beiden Volksparteien anzubieten haben? Zumindest im direkten Duell zwischen Bundeskanzlerin Merkel und den Führungskräften der SPD drängt sich dieser Eindruck auf. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erreicht gegen Merkel nur 23 Prozent, die sich auf einem Thron von 56 Prozent keine Sorge um ihr Amt machen müsste.
Gegen SPD-Chef Sigmar Gabriel fällt das Ergebnis noch verheerender für die Sozialdemokraten aus: Gabriel würden nur 18 Prozent der Wähler vor Merkel sehen, während die Kanzlerin mit 63 Prozent der Stimmen rechnen könnte.
Deutsche weniger pessimistisch
Die Stimmenverhältnisse bleiben auch bestehen, wenn es um die Frage nach der politischen Kompetenz geht. Hier kann unverändert eigentlich nur die Union punkten – allerdings mit leicht rückläufiger Tendenz. 37 Prozent der befragten Wähler trauen am ehesten der CDU und ihrer bayerischen Schwesterpartei zu, die Probleme des Landes lösen zu können. Im September dachten das allerdings noch 46 Prozent und in der Vorwoche 39 Prozent. Gerade einmal 11 Prozent halten die SPD für kompetent im Umgang mit den Problemen der Deutschen. Verstärkt hat sich - möglicherweise vor dem Hintergrund der sich hinziehenden Koalitionsverhandlungen - der Eindruck, dass keine Partei die Probleme des Landes lösen kann.
Ungeachtet davon, wer sie regiert, schauen die Deutschen aber immer optimistischer in die Zukunft. 22 Prozent gehen in dieser Woche davon aus, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse verbessern werden (zuvor waren es 20 Prozent), 40 Prozent glauben, dass alles so bleibt, wie es ist. 35 Prozent rechnen allerdings mit einer Verschlechterung, zuvor waren es 37.
Quelle: ntv.de, nsc