Dramen an der Supermarktkasse Schmidt: Quengeln sollte erlaubt bleiben
16.01.2015, 08:56 UhrEs ist immer das Gleiche an der Supermarktkasse: Der Kleine erbettelt sich einen Schokoriegel, die Mama greift sich doch noch ein letztes Mal eine Schachtel Zigaretten. Soll sich das ändern? Zum Start der Grünen Woche äußert sich der Minister.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat Forderungen nach "quengelfreien Kassen" im Supermarkt eine Absage erteilt. Er halte nicht viel davon, "alles und jeden zu regulieren und zu bevormunden", sagte Schmidt der "Bild"-Zeitung. Gut findet er die Verlockungen an der Supermarktschlange aber auch nicht. Nur sollen Kunden und Märkte das selbst regeln.
Im Einzelhandel müsse überlegt werden, ob es "unbedingt" sein müsse, dass an der Kasse "immer die Zigaretten und die Süßigkeiten liegen". Bei den Herstellern bedeute das, darauf zu achten, wie Verpackungen gestaltet werden können, damit sie "weniger anregend auf Kinder wirken", sagte der Minister. In einem gemeinsamen Koalitionsantrag hatten Union und SPD zuvor gefordert, dass der Verkauf von Süßigkeiten an Supermarktkassen eingeschränkt wird.
In Berlin beginnt die Internationale Grüne Woche mit einem Eröffnungsrundgang mit Schmidt. Der Agrarminister rief die Verbraucher anlässlich der Messe zum bewussten Lebensmittelkauf auf. "Wir sollten unsere Lebensmittel auf jeden Fall mehr wert schätzen", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Sie sind ihren Preis wert, und sollten nicht verramscht werden."
Eine im vergangenen Jahr bekannt gewordene Erhebung des Landwirtschaftsministeriums hatte ergeben, dass 79 Prozent der Verbraucher eine hohe bis sehr hohe Bereitschaft haben, höhere Ausgaben in Kauf zu nehmen, wenn es dem Tierwohl nutzt.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP