Politik

"Nicht immer ernst genommen" Scholz will regelmäßig mit SPD-Basis reden

"Bei allen Unterschieden gemerkt, was uns eint": Olaf Scholz (r.) fand die Regionalkonferenzen super.

"Bei allen Unterschieden gemerkt, was uns eint": Olaf Scholz (r.) fand die Regionalkonferenzen super.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Kandidaten für den SPD-Vorsitz präsentieren sich in einem Konferenz-Marathon der Basis. Das habe der Partei "richtig gut getan", findet Olaf Scholz. Den regelmäßigen Austausch will er beibehalten, sollten er und Klara Geywitz gewinnen. Derweil schlägt sich ein unterlegenes Bewerber-Duo auf ihre Seite.

Falls Olaf Scholz mit seiner Kandidaturpartnerin Klara Geywitz zum neuen Vorstandsduo der SPD gewählt wird, verspricht der Bundesfinanzminister seinen Parteimitgliedern regelmäßige Regionalkonferenzen. "Die Regionalkonferenzen haben unserer Partei richtig gut getan - weil wir bei allen Unterschieden gemerkt haben, wie viel uns eint. Wenn wir Vorsitzende der SPD werden, wollen wir einen regelmäßigen direkten Austausch zwischen Basis und Parteispitze", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

"Wir sollten häufiger solche Gesprächsformate haben, bei denen unterschiedliche Leute aus der Führung mit der Partei zusammenkommen und sprechen. Das erhöht das gegenseitige Verständnis und wird helfen, dass wir in der SPD alle an einem Strang ziehen" sagte Scholz weiter. "Meine Partei hat eine große Sehnsucht danach, von ihrer Führung ernst genommen zu werden. Das ist in der Vergangenheit nicht immer geschehen."

Neben Scholz und Geywitz ist noch das Duo aus Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken im Rennen. Der frühere Finanzminister Nordrhein-Westfalens, Walter-Borjans, und die Bundestagsabgeordnete Esken gelten als Favoriten der Parteilinken. Die Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Duos des ersten Wahlgangs findet vom 19. bis 29. November statt. Formal gewählt werden die neuen Vorsitzenden auf einem Bundesparteitag vom 6. bis 8. Dezember.

SPD braucht "Ost-West-Doppelspitze"

Im Wettstreit um den Vorsitz der Sozialdemokraten gewinnt das Duo Scholz/Geywitz derweil weitere prominente Unterstützer. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius, der sich gemeinsam mit Petra Köpping ebenfalls um die Parteiführung beworben hatte und in der ersten Abstimmung unterlag, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", 30 Jahre nach dem Mauerfall brauche die SPD "eine Ost-West-Doppelspitze". Es gehe um unterschiedliche Lebenserfahrungen und Blickwinkel. "Deswegen werden wir in der Stichwahl Klara Geywitz und Olaf Scholz unterstützen."

Köpping ergänzte, dass sie sich im Gegenzug eine entsprechende Politik erhoffe. Sie erwarte von Klara Geywitz, "dass sie erkennbar die ostdeutsche Perspektive einnimmt und damit einen Beitrag hin zu einer gesamtdeutschen Politik leistet", erklärte die sächsische Staatsministerin für Integration und Gleichstellung. Zuvor hatten sich bereits andere prominente SPD-Politiker für Scholz und Geywitz ausgesprochen, darunter die Bundesminister Heiko Maas, Franziska Giffey und Christine Lambrecht.

Quelle: ntv.de, mra/AFP

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