Alt-Kanzler gibt Ratschläge Schröder: Rot-Grün kommt zurück
11.11.2011, 10:06 Uhr
Schröder gibt Tipps.
(Foto: picture alliance / dpa)
Alt-Kanzler Schröder ist der Meinung, dass sich bei der nächsten Bundestagswahl wahrscheinlich Rot-Grün wieder durchsetzt. Vor allem, weil die FDP in die Knie geht. Seine Amtsnachfolgerin Merkel hingegen lobt der Agenda-2010-Durchsetzer. Und ein paar gute Ratschläge für die Griechen hat er auch noch.
Alt-Kanzler Gerhard Schröder erwartet nach der nächsten Bundestagswahl eine Rückkehr der rot-grünen Koalition. Er schätze die Möglichkeit "60:40" ein, sagte Schröder der "Bild"-Zeitung. Grund dafür sei, dass sich die FDP nicht so sehr erholen werde, dass es für eine Fortsetzung von Schwarz-Gelb reiche. Und: "Die beiden großen Parteien werden irgendwo um 30 Prozent liegen", so der Ex-SPD-Chef.
Gleichzeitig lobte Schröder seine Amtsnachfolgerin Angela Merkel für die bisherige Bewältigung der europäischen Finanzkrise. Zwar habe es teure Zeitverluste gegeben, aber die Kanzlerin habe gemeinsam mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy eine "vernünftige Rolle" gespielt. "Das sollte man anerkennen."
Zur Bewältigung der Krise forderte Schröder vor allem Reformen in Griechenland. Das Geld der reichen Griechen müsse in das Land investiert werden. "Sie müssen ihre wohlhabenden Bürger zwingen, Steuern zu bezahlen", so Schröder. Er sprach sich gegen einen Austritt des verschuldeten Landes aus der Euro-Zone aus. "Wir müssen alles tun, um Griechenland zu stabilisieren". Alles andere sei "undenkbar". Europa selbst sieht Schröder nicht gefährdet. Allerdings sei inzwischen klar, "dass es eine gemeinsame Währung ohne einheitliche Wirtschafts-, Sozial- und Finanzpolitik nicht geben kann".
Angesprochen auf die Kanzlerkandidatenfrage in der SPD, blieb Schröder vage. Seine Partei habe drei fähige und gute Kandidaten. Wichtig sei allerdings, die Entscheidung schnell zu treffen. "Politik lässt sich am besten durch Personalisierung vermitteln", so Schröder. "Dort die Kanzlerin – hier der Kanzlerkandidat der SPD."
Quelle: ntv.de, jmü