Politik

Erst im April abgesetzt Schüsse auf pakistanischen Ex-Premier Khan

Er tourt auf einem Protestmarsch durch das Land und fordert Neuwahlen. Mitten in der Menschenmasse wird Imran Khan von einem Unbekannten ins Bein geschossen, auch mehrere umstehende Personen werden getroffen. Der amtierende Premier Sharif verurteilt die Tat.

Pakistans Ex-Premierminister Imran Khan ist während einer Protestkundgebung gegen die Regierung angeschossen worden. Er sei am Schienbein getroffen worden, teilte einer seiner Mitarbeiter mit. Der 70-Jährige habe den Angaben zufolge im ostpakistanischen Wazirabad vom Dach eines Lastwagens an der Spitze eines Auto-Konvois Tausenden jubelnden Unterstützern zugewunken, als plötzlich das Feuer eröffnet worden sei.

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Auf dem Weg ins Krankenhaus winkte der Ex-Kricketspieler in die Menge.

(Foto: picture alliance / AA)

"Das war ein klarer Attentatsversuch", sagte ein Sprecher von Khans Partei PTI. "Khan wurde getroffen, aber sein Zustand ist stabil. Es gab viel Blut." Wäre der Schütze nicht durch umstehende Menschen gestoppt worden, "wäre die gesamte PTI-Führung ausradiert worden". Mehrere weitere Menschen wurden bei dem Angriff verletzt. Ein Parteimitglied soll unbestätigten Angaben zufolge ums Leben gekommen sein.

Nach Angaben des Informationsministeriums wurde ein Verdächtiger festgenommen. In einem veröffentlichten Polizeivideo gibt der Mann an, alleine gehandelt zu haben. Er habe Khan töten wollen: "Er führte die Menschen in die Irre. Das habe ich nicht ausgehalten." In mehreren Städten zogen Demonstranten auf die Straßen und forderten Gerechtigkeit. Der amtierende Premier Shehbaz Sharif verurteilte die Tat und ordnete eine Untersuchung an.

Wegen "korrupter Praktiken" für politische Ämter gesperrt

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Seit vergangenem Freitag führte Khan einen Protestmarsch von Lahore im Nordosten des Landes in Richtung der Hauptstadt Islamabad an, um für Neuwahlen zu werben - obwohl ihn die Wahlkommission des Landes im Oktober wegen mutmaßlicher Verwicklung "in korrupte Praktiken" für fünf Jahre für alle politischen Ämter disqualifiziert hatte.

Der ehemalige Kricket-Star Khan war 2018 in Pakistan mit dem Versprechen an die Macht gelangt, Korruption und Vetternwirtschaft zu bekämpfen. In seiner Regierungszeit ging es jedoch mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bergab - im April wurde er durch ein Misstrauensvotum in der Nationalversammlung gestürzt und der konservative Sharif zu seinem Nachfolger gewählt.

Quelle: ntv.de, mne/dpa/AFP

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