Politik

Umstrittenes Unkrautgift Schulze will Glyposat-Verbot bis Ende 2021

Glyphosat ist das Pflanzengift, das weltweit am häufigsten verwendet wird.

Glyphosat ist das Pflanzengift, das weltweit am häufigsten verwendet wird.

(Foto: imago/Rust)

Schon lange steht das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat in der Kritik. Nun stellt die neue Bundesumweltministerin Schulze klar: In den nächsten dreieinhalb Jahren soll das Pflanzengift verboten werden.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze will das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat in den kommenden dreieinhalb Jahren verbieten. Die Deutschen wollten nicht nur kein Glyphosat auf Äckern, sondern insgesamt einen sorgsameren Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, sagte die SPD-Politikerin im Bundestag. "Wir werden deshalb die Anwendung von Glyphosat in dieser Legislaturperiode schnellstmöglich beenden." Damit ging sie über den Koalitionsvertrag hinaus. In diesem ist nur von einem schnellstmöglichen Ausstieg aus der weit verbreiteten Glyphosat-Nutzung die Rede, ohne dass ein Datum genannt wird.

Bundesagrarministerin Julia Klöckner ging in ihrer Rede nicht auf Glyphosat ein, kündigte aber ein entschiedenes Vorgehen gegen Insektizide auf Grundlage von Neonikotinoiden (Neokis) an. Das Mittel wird von mehreren Konzernen hergestellt, darunter Bayer und Syngenta. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sei das hochwirksame Nervengift verantwortlich für das Bienensterben. "Was für Bienen schädlich ist, muss weg vom Markt", erklärte die CDU-Politikerin.

Klöckner setzte damit einen anderen Akzent als ihr Vorgänger, der CSU-Politiker Christian Schmidt. Der hatte sich Ende Februar gegen ein Verbot von Neoniks gewandt, nachdem die EU-Lebensmittelbehörde Efsa vor der Chemikalie gewarnt hatte. Schmidt war öfter mit Schulzes Vorgängerin, der SPD-Politikerin Barbara Hendricks, aneinander geraten. So hatte der CSU-Politiker im November ohne Abstimmung mit der Bundesregierung in der EU für die Zulassungsverlängerung von Glyphosat gestimmt und damit heftigen Protest von Hendricks und anderen SPD-Politikern ausgelöst.

"Meine Hoffnung ist, dass dies ein einmaliger Ausrutscher war und dass wir davon ausgehen können, dass in der neuen Bundesregierung ein neuer Geist herrscht und solche Foulspiele nicht wiederholt werden", erklärte Schulze. Klöckner sagte, Naturschutz und Landwirtschaft seien keine Gegensätze und gehörten zusammen: "Und deshalb will ich mit der Kollegin Schulze auch ein gutes Einvernehmen finden."

Quelle: ntv.de, ghö/rts

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