Bericht: Sprengstoffspuren gefunden Schweiz nimmt zwei Terrorverdächtige fest
12.12.2015, 00:09 Uhr
An öffentlichen Plätzen ist die schweizerische Polizei derzeit verstärkt präsent.
(Foto: dpa)
Eine "konkrete" Terrorbedrohung macht derzeit die Behörden in der Schweiz nervös. Offenbar werden Personen mit Verbindung zum IS gesucht, zwei von ihnen nimmt die Polizei möglicherweise fest.
Nach der Erhöhung der Terrorwarnstufe in Genf sind dort laut einem Medienbericht zwei syrischstämmige Verdächtige festgenommen worden. In ihrem Auto seien Sprengstoffspuren gefunden worden, berichtete der öffentlich-rechtliche Schweizer Fernsehsender SRF. Die Polizei wollte sich nicht dazu äußern, ob die beiden Festnahmen mit der Fahndung nach vier mutmaßlichen Islamisten mit Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zusammenhängen.
Der Sender SRF berichtete weiter, auf einer Straße, die an die Grenze zu Frankreich führe, sei ein Polizeieinsatz im Gange. Die Genfer Polizei hatte am Donnerstag die Alarmstufe auf drei von fünf erhöht und ließ diese am Freitag unverändert. Am Mittwochabend war der UN-Sitz in Genf geräumt und durchsucht worden. Die Schweizer Bundesanwaltschaft erklärte, sie habe ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, "um ein terroristisches Ereignis zu verhindern".
Hinweis aus den USA
In Genf und in der gesamten Region wurden zusätzliche Polizisten mobilisiert. Vor allem am Flughafen, am Bahnhof und an den Gebäuden der vielen internationalen Organisationen in Genf waren zusätzliche Kräfte im Einsatz.
Die Genfer Sicherheitsbehörden sprachen von einer "konkreten" Bedrohung. Die Polizei fahnde nach mutmaßlichen Dschihadisten. Ein Wachmann der UNO hatte gesagt, gesucht würden vier Männer mit Verbindungen zum IS. Schweizer Medien veröffentlichten ein Foto der vier Verdächtigen, das der schweizerischen Polizei von den US-Behörden übermittelt worden sein soll. Darauf sind vier anscheinend junge Männer mit dunklen Bärten zu sehen. Sie heben wie bei IS-Kämpfern üblich den Zeigefinger.
Die Zeitung "La Tribune de Genève" berichtete, der Hinweis auf die Gefährdung stamme ursprünglich aus den USA. Darin seien neben Genf auch die US-Metropole Chicago und die kanadische Stadt Toronto als derzeit besonders gefährdet eingestuft worden.
Die Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, die zugleich Innenministerin ist, sagte nach Angaben der Schweizerischen Depeschenagentur, die Warnung vor einer terroristischen Bedrohung in Genf stamme von einem ausländischen Geheimdienst. Es gebe keinen Hinweis, dass die Schweiz derzeit ein direktes Ziel des IS sei.
Quelle: ntv.de, bdk/AFP/rts