Kamen die Raketen aus Russland? Separatisten schießen Flugzeug ab
14.07.2014, 19:01 Uhr
Eine Antonow An-26 (Archivbild).
(Foto: Maksym Dragunov / Spotters / cc by-sa 3.0)
Die prorussischen Milizen in der Ukraine haben mindestens eine Militärmaschine abgeschossen. Damit droht sich der Krieg erneut auszuweiten. Luftangriffe hat der ukrainische Präsident bereits befohlen. Russland erwägt Militärschläge gegen das Nachbarland.
Die bewaffneten Separatisten im Osten der Ukraine haben nach eigenen Angaben zwei Militärflugzeuge abgeschossen. Nahe Lugansk sei eine Transportmaschine vom Typ Antonow AN-26 abgeschossen worden. Vor ihrem Aufprall seien drei Fallschirme am Himmel gesichtet worden, das Gebiet werde nun nach Überlebenden abgesucht, erklärte die selbsternannte Rebellenregierung der "Volksrepublik Lugansk".
Das Flugzeug ist nach Angaben Kiews vermutlich von russischem Gebiet aus abgeschossen worden. Die Maschine sei "wahrscheinlich" mit Raketen angegriffen worden, die aus dem Nachbarland abgefeuert worden seien, teilte das ukrainische Präsidialamt mit. Kiew konnte mit überlebenden Besatzungsmitgliedern Kontakt aufnehmen.
Die Aufständischen meldeten zudem den Abschuss eines Kampfjets vom Typ Suchoi Su-25. Der Pilot habe sich per Schleudersitz gerettet. Die ukrainische Armee meldete, sie habe den Kontakt zu einer Transportmaschine verloren, die in der Region Lugansk unterwegs gewesen sei. Dabei handelt es sich um eine Antonow AN-26.
Ukrainische Armee fliegt Luftangriffe
Die ukrainische Armee versucht seit der Einnahme der östlichen Rebellenhochburg Slawjansk vor gut einer Woche, die Großstädte Donezk und Lugansk einzukesseln und die bewaffneten Separatisten zu vertreiben. Im Großraum Donezk wurden bei Gefechten zwischen der Armee und Separatisten nach Angaben von Rettungskräften vom Sonntag binnen 24 Stunden mindestens 26 Menschen getötet.
Am Sonntag flog die ukrainische Armee nach eigenen Angaben fünf Luftangriffe auf Rebellen. Die jüngste Offensive der Regierungstruppen war nach einem Raketenangriff auf Armee-Einheiten gestartet worden, bei dem nach Regierungsangaben 23 Soldaten starben. Nach diesem Angriff ordnete der ukrainische Präsident Petro Poroschenko Luftangriffe an. Zunächst hatte er ein solches Vorgehen wegen der Gefahren für die Zivilbevölkerung ausgeschlossen.
An diesem Montag warf Poroschenko Russland eine direkte Beteiligung an den Gefechten im Osten seines Landes vor. Zugleich kündigte er eine massive Aufrüstung der Armee an.
Russland drohte derweil nach Angaben der Zeitung "Kommersant" mit gezielten Militärschlägen gegen die Ukraine. Von dort waren am Sonntag Geschosse auf russischem Territorium gelandet. Dabei kam ein Mensch ums Leben. Rebellen und Regierung bestreiten gleichermaßen, für den Vorfall verantwortlich zu sein.
Quelle: ntv.de, hvo/rts/dpa