Politik

Ukrainisches Militär auf dem Vormarsch Separatisten verschanzen sich in Donezk

Ein ukrainischer Soldat im zurückeroberten Slawjansk.

Ein ukrainischer Soldat im zurückeroberten Slawjansk.

(Foto: AP)

Die ukrainische Armee vermeldet einen weiteren Erfolg: Drei Hochburgen der Separatisten sind inzwischen zurückerobert worden. In Kiew ist man vorsichtig optimistisch, während sich die Rebellen in Donezk versammeln - um ihre Kräfte zu bündeln.

In der Ukraine sind die Separatisten auf dem Rückzug. Die Regierung äußert sich zurückhaltend über die Erfolge der Armee - dennoch ist man in Kiew optimistisch.

Die prorussischen Aufständischen haben inzwischen bereits den dritten wichtigen Stützpunkt innerhalb von 24 Stunden aufgegeben. Nach den Hochburgen Slawjansk und Kramatorsk hätten sich die militanten Gruppen auch aus Nikolajewka zurückgezogen, sagte ein Separatistenanführer. Nach dem Vorrücken der Regierungskräfte mit Panzerfahrzeugen, Kampfhubschraubern und Artillerie habe die "Volkswehr" die Stellungen nicht mehr halten können, räumte der Separatistenanführer ein. Die Aufständischen würden ihre Kräfte nun in Donezk sammeln.

Am Rande der Großstadt und in der Nähe des Flughafens kam es zu Gefechten. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte die Rückeroberung der Orte als "Beginn der Wende" bezeichnet. Sie sei zwar "kein totaler Sieg", besitze aber "überragende Symbolkraft" im Kampf um die territoriale Einheit der früheren Sowjetrepublik.

Russland erhöht Druck auf Ukraine

Nach den Angriffen der ukrainischen Armee hat Russland die Führung in Kiew mit Nachdruck zu Verhandlungen mit den Aufständischen aufgefordert. Es sei "zutiefst beunruhigend", dass die vereinbarten Gespräche mit den militanten Gruppen noch nicht stattgefunden hätten, sagte Außenminister Sergej Lawrow in einem Telefonat mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.

Bei einem Treffen müsse eine neue Waffenruhe in dem krisengeschüttelten Nachbarland vereinbart werden, betonte Lawrow einer Mitteilung des Außenministeriums in Moskau zufolge. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sei weiter zur Vermittlung solcher Gespräche bereit. Ein Treffen sei nötig, um weitere Zerstörung und zivile Opfer zu verhindern, sagte er. Bei dem Telefonat war auch Frankreichs Außenminister Laurent Fabius zugeschaltet.

Die ukrainische Führung reagierte auf den Appell zu Verhandlungen über eine Feuerpause zurückhaltend. "Bei den Gesprächen kann es eigentlich nur um die bedingungslose Waffenabgabe der Kämpfer sowie um die Freilassung der Gefangenen gehen", sagte Andrej Lyssenko vom Nationalen Sicherheitsrat in der Ukraine. Die Regierung sei zudem zu Verhandlungen über eine Sicherung der Grenze durch OSZE-Beobachter bereit.

Quelle: ntv.de, fma/dpa/AFP

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