Politik

"Strafbrigaden" in der Ostukraine Separatisten zwingen Zivilisten zur Arbeit

An Checkpoints der Separatisten müssen Zivilisten unter Lebensgefahr arbeiten.

An Checkpoints der Separatisten müssen Zivilisten unter Lebensgefahr arbeiten.

(Foto: REUTERS)

Einem Human-Rights-Watch-Bericht zufolge terrorisieren die Separatisten in der Ostukraine systematisch die Bevölkerung. Schon wer ein Bier auf der Straße trinkt, wird demnach festgenommen und zu Zwangsarbeiten geprügelt.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erhebt schwere Vorwürfe gegen separatistische Rebellen in der Ostukraine. Die Aufständischen sollen Zivilisten unter dem Vorwand festnehmen, sie verstießen gegen die öffentliche Ordnung. Anschließend würden sie mehrere Wochen zur Arbeit gezwungen, hieß es in einem Bericht über diese sogenannten "Strafbrigaden".

Bei der Versklavung der Menschen sollen die Separatisten vor Schlägen und anderen grausamen und erniedrigenden Praktiken nicht zurückschrecken. Die Menschen werden für Tätigkeiten in umkämpften Zonen, etwa an Checkpoints nahe der Front, eingesetzt, wo sie sich in Lebensgefahr begeben müssen. Die "Strafbrigaden" verrichten einfache, aber anstrengende Arbeiten wie Füllen von Sandsäcken, Roden von Gebüschen, Ausheben von Gräben und Hilfstätigkeiten in Küchen.

Human Rights Watch hat Mitte August mit mehreren ehemaligen Zwangsarbeitern in Donezk reden können. Sie schildern, unter welchen Vorwänden sie festgenommen worden sind: Trinken in der Öffentlichkeit, Verstöße gegen Ausgangssperren und Drogenmissbrauch werden als Beispiele genannt.

Indessen gehen die Kämpfe in der Ostukraine unvermindert weiter. Vor allem aus der Küstenstadt Mariupol werden heftige Gefechte gemeldet. Im Lauf des Tages soll die Ukraine-Kontaktgruppe aus OSZE, Ukraine und Russland mit Vertretern der Separatisten im weißrussischen Minsk zusammentreffen. Dabei wird über den Sieben-Punkte-Friedensplan des russischen Präsidenten Wladimir Putin verhandelt.

Parallel dazu endet im walisischen Newport der Nato-Gipfel. Im Mittelpunkt der Beratungen steht weiter das Verhältnis zu Russland wegen der Krise in der Ukraine. Es wird erwartet, dass die Nato ein starkes Signal der Geschlossenheit an die Adresse Russlands sendet. Möglich ist am Nachmittag auch ein Beschluss von neuen Sanktionen der Europäischen Union. Russland wird eine Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine vorgeworfen.

Quelle: ntv.de, jog

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