Entschiedenes Vorgehen gefordert Söder denkt über Schulschließungen nach
12.03.2020, 15:27 Uhr
Söder will die Krise "grundlegend" angehen.
(Foto: dpa)
Bisher schließen in der Corona-Krise nur einzelne Schulen, wenn Infektionen nachgewiesen werden. Dies könnte sich nun zumindest für Bayern ändern. Am Freitag will Ministerpräsident Söder entscheiden, ob Schulen und Kitas in seinem Bundesland für längere Zeit geschlossen bleiben.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder schließt Schul- und Kitaschließungen für sein Bundesland nicht aus. Eine Entscheidung darüber werde am Donnerstagabend oder am Freitagmorgen fallen. Dies bedeute aber, dass Einrichtungen nicht nur einfach geschlossen würden. Söder deutete ein mögliches Notbetreuungssystem an.
Der CSU-Politiker sagte nach einer Beratung der Ministerpräsidenten: "Wir wollen keine Panik schüren, aber wir dürfen den Entwicklungen nicht weiter hinterherlaufen." Die Lage sei ernst, es sei entscheiden, die Krise "grundlegend" anzugehen. "Ich befürchte, dass wir schneller und klarer zu Entscheidungen kommen müssen", sagte Söder. Es müssten überzeugende Lösungen her.
Die Ministerpräsidenten wollen nach ihrem Treffen gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über ein koordiniertes Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Neben Schul- und Kitaschließungen nannte Söder Maßnahmen zum Schutz älterer Menschen als Schwerpunkt der Überlegungen. Zudem sagte er: "Neben der Aufrechterhaltung der medizinischen Infrastruktur brauchen wir dringend eine größere Antwort für die Wirtschaft."
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher forderte eine enge Abstimmung der Länder und des Bundes. Es könne regional unterschiedliche Antworten auf das Coronavirus geben, sagt der SPD-Politiker. Aber dies könne sich täglich ändern. Gleichzeitig müsse man sicherstellen, dass "alle anderen schweren Erkrankungen weiter von unserem Gesundheitswesen so behandelt werden können, wie wir dies in Deutschland gewohnt sind". Es gebe keinen Grund zur Panik.
Quelle: ntv.de, jog/rts/AFP