Politik

Schutz vor Ansteckung? Spahn rät zum Gurgeln gegen Corona

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn macht es auch selbst.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn macht es auch selbst.

(Foto: imago images / Jens Schicke)

Um die Viruslast im Mund zu verringern, gurgelt Gesundheitsminister Spahn vorsorglich mit Mundspülungen - und gibt das als Tipp auch an die Deutschen weiter. Wissenschaftlich nachgewiesen sei der Effekt bisher zwar nicht, so Spahn. Womit er aber falsch liegen dürfte.

Um die Ansteckungsgefahr im privaten Bereich zu minimieren, empfiehlt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auch das Gurgeln. "Wissenschaftlich belegt ist das noch nicht", räumte er in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ein. "Aber die Idee dahinter ist, dass Gurgeln mit Mundspülungen aus in Alkohol gelösten ätherischen Ölen oder sogar Kochsalz die Viruslast im Mund-und-Rachen-Raum senken soll", sagte Spahn. "Ich gurgele ohnehin regelmäßig."

Eine Gurgel-Empfehlung wie die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene wollte Spahn zwar nicht aussprechen. "Aber schaden tut es sicher nicht."

Mundspülung tötet auch Coronaviren

Der Hygieneexperte Klaus-Dieter Zastrow von der FU Berlin fordert hingegen schon lange, potenzielle Corona-Infizierte mit Mundspülungen gurgeln zu lassen. Viren, Bakterien oder Pilze werden demnach zuverlässig abgetötet. Coronaviren inklusive. Entgegen Spahns Aussage ist die Wirkung von Mundspülungen gegen das Coronavirus auch wissenschaftlich belegt: Ein Team um Toni Luise Meister von der Ruhr-Universität Bochum fand bei Laborversuchen heraus, dass medizinische Mundspülungen innerhalb von 30 Sekunden das Coronavirus zerstören können. Ihre Ergebnisse hatten die Forscher im "Journal of Infectious Diseases" veröffentlicht.

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Abgesehen davon warb Spahn für die Einhaltung einer einfachen Faustregel: "Verhalte dich so, als hättest du Corona: Dann hält man doch ganz automatisch Abstand und ist insgesamt vorsichtiger", so der Minister, der selbst bereits eine Infektion überstanden hat.

Mit Blick auf Weihnachten rief der Minister zum Verzicht auf innerdeutsche Reisen zu Weihnachten auf. "Den Ort der Familienfeier in das Bundesland mit den großzügigsten Regeln zu legen, fände ich nicht richtig. Denn auch innerhalb der Familien kann Covid-19 ganz schnell gefährlich werden", sagte Spahn. Auch er selbst werde Weihnachten "zum ersten Mal, seitdem ich denken kann, nicht mit Eltern und Geschwistern" verbringen. "Das ist sehr schade. Aber es hilft, das Virus in Schach zu halten."

Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP

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