Politik

Ukrainisches Parlament warnt Sperrgebiet rund um Tschernobyl brennt

Am Montag hatte der staatliche ukrainische Atomkonzern bekanntgegeben, dass die Strahlenwerte rund um Tschernobyl nicht genau bestimmt werden könnten.

Am Montag hatte der staatliche ukrainische Atomkonzern bekanntgegeben, dass die Strahlenwerte rund um Tschernobyl nicht genau bestimmt werden könnten.

(Foto: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire)

Vor etwa einem Monat bringen russische Truppen das frühere AKW Tschernobyl unter Kontrolle. Jetzt meldet das ukrainische Parlament, dass zwei Quadratkilometer des Geländes rund um die Reaktorruine in Flammen stünden. Als Grund vermute man einen Beschuss oder Brandstiftung durch Russland.

In dem Sperrgebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine sind nach Angaben des Parlaments mehrere Brände ausgebrochen. An sieben Stellen brenne es, teilte die Rada in der Nacht zum Dienstag in Kiew mit. Sie berief sich in der Mitteilung auf Satellitendaten der Europäischen Raumfahrtagentur Esa. Insgesamt soll bereits eine Fläche von mehr als zwei Quadratkilometern in Flammen stehen.

Russische Truppen haben das Gelände um das AKW vor rund einem Monat unter ihre Kontrolle gebracht. Dort kam es 1986 zum schwersten Atomunglück in der Geschichte der zivilen Nutzung der Kernkraft. Die Feuer seien "wahrscheinlich durch die bewaffnete Aggression der Russischen Föderation verursacht worden - nämlich durch Beschuss oder Brandstiftung", teilte die Rada mit. Das ließ sich nicht überprüfen. Allerdings kam es dort in der Vergangenheit immer wieder zu Wald- und Flächenbränden.

Rund um die Atomruine hatte es im Frühjahr 2020 bereits größere Brände gegeben. Damals versicherten die Behörden mehrmals, dass die Radioaktivität in den angrenzenden besiedelten Regionen unter den Grenzwerten liege und keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe. Am Montag hatte der staatliche ukrainische Atomkonzern Energoatom jedoch gewarnt, dass die Strahlenwerte rund um Tschernobyl nicht genau bestimmt werden könnten. Die Messgeräte für den 30 Kilometer weiten Umkreis des früheren Unglückskraftwerks würden derzeit nicht funktionieren. Zuletzt kam es in der Reaktorruine, in der noch heute radioaktive Abfälle gelagert werden, außerdem zu einer Unterbrechung der Stromversorgung.

Quelle: ntv.de, mbu/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen