Die Ermittlungen zur Todesfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt liegen jetzt nicht mehr bei der örtlichen Staatsanwaltschaft. Ab sofort leitet die Generalstaatsanwältin von Sachsen-Anhalt die Untersuchung. Der Generalbundesanwalt lehnt dagegen ab.

Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg hat mit sofortiger Wirkung das Ermittlungsverfahren zum Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt übernommen. Wie die Ermittlungsbehörde mitteilte, hält die Generalstaatsanwältin des Landes Sachsen-Anhalt, Heike Geyer, die Übernahme aufgrund des Umfangs der Sache, insbesondere des hohen Ausmaßes der Rechtsgüterverletzung und der Bedeutung über die Landesgrenzen von Sachsen-Anhalt hinaus, für erforderlich und geboten.

Ursprünglich führte die Staatsanwaltschaft Magdeburg das Verfahren. Taleb A. wird Mord in fünf Fällen und versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in 200 Fällen durch eine Amokfahrt auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg vorgeworfen. Inzwischen meldeten sich weitere Verletzte.

Auch die Bundesanwaltschaft hatte eine Übernahme der Ermittlungen geprüft. Der Generalbundesanwalt habe die Übernahme des Verfahrens jedoch abgelehnt, sagte Justizministerin Franziska Weidinger im Ältestenrat des Landtags. Dies habe Sachsen-Anhalts Generalstaatsanwältin Geyer dem Justizministerium mitgeteilt.