Bundeskanzler Olaf Scholz? Steinmeier eröffnet die K-Runde
16.04.2011, 13:51 Uhr
Blick auf das Kanzleramt in Berlin.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die SPD will die Frage der Kanzlerkandidatur erst im Frühjahr 2013 entscheiden. Aber nachdenken will sie schon darüber. Parteichef Steinmeier bringt den neuen Hamburger OB Scholz ins Gespräch.
SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier hat den Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz als möglichen SPD-Kanzlerkandidaten ins Gespräch gebracht.
Scholz sei "der einzige Regierungschef in ganz Deutschland mit absoluter Mehrheit", sagte Steinmeier dem "Hamburger Abendblatt". "Natürlich steht so jemand in der ersten Reihe einer Partei, aus der dann - wenn die Zeit reif ist - die Kanzlerkandidaten bestimmt werden." Allerdings habe Sigmar Gabriel als Parteichef "das Recht des ersten Zugriffs, das ihm auch niemand bestreitet", fügte Steinmeier hinzu.
Zu möglichen eigenen Ambitionen hielt sich der Fraktionsvorsitzende, der nach einer neuen Umfrage zum beliebtesten deutschen Politiker aufgestiegen ist, bedeckt. Die Frage der Kanzlerkandidatur werde im Frühjahr 2013 entschieden, sagte er lediglich.
Grüne drängen zur Koalitionsaussage
Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin drängt indes seine Partei zu einem frühzeitigen Bekenntnis zu einer Koalition mit der SPD nach der nächsten Bundestagswahl. Als Konsequenz aus den jüngsten Wahlerfolgen sollten die Grünen sich "eher bald als später" auf ein Bündnis mit der SPD nach der Wahl 2013 festlegen, sagte Trittin laut "Spiegel" bei einem Treffen führender Vertreter des linken Parteiflügels.
Parteichef Cem Özdemir äußerte sich zurückhaltend: "Ob die Grünen lieber klein, aber fein sein wollen, diese Frage hat sich beantwortet." Seine Partei solle den Sieg als "Chance auch zur programmatischen Tiefenarbeit nutzen" und politische Werte aus anderen Parteitraditionen wie "Leistungsbereitschaft, Fortschritt oder Solidarität" in die grüne Debatte einbeziehen.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP