Politik

Sorge um US-Politiker Steve Scalises Gesundheitszustand "kritisch"

Schusswaffen in der US-Politik: Schwer bewaffnet steht dieser Polizist vor dem US-Kapitol Wache.

Schusswaffen in der US-Politik: Schwer bewaffnet steht dieser Polizist vor dem US-Kapitol Wache.

(Foto: AP)

Die Schussverletzung ist gefährlicher als ursprünglich angenommen: Der am Morgen von einem Attentäter angeschossene Republikaner Scalise kämpft nach Angaben der Ärzte um sein Leben. Der Attentäter ist tot.

Der bei einer Schießerei auf einem Baseballplatz nahe der US-Hauptstadt verletzte US-Kongressabgeordnete Steve Scalise schwebt nach Angaben der behandelnden Ärzte in Lebensgefahr. Der 51-jährige Politiker sei schwer verletzt worden und befinde sich nach einer Operation "weiterhin in einem "kritischen Zustand", teilte das Krankenhaus mit.

Steve Scalise

Steve Scalise

(Foto: imago/ZUMA Press)

Scalise gilt als Nummer Drei der Republikaner. Als sogenannter Einpeitscher übernimmt er im US-Repräsentantenhaus die Rolle eines Fraktionsführers, der für politische Vorhaben der US-Regierung Mehrheiten im Parlament besorgen soll. US-Präsident Donald Trump hatte sich am Vormittag vor laufenden Kameras zu dem Vorfall geäußert und Scalise als "wahren Freund" und "Patrioten" gewürdigt.

Der 51-Jährige hatte gemeinsam mit anderen Abgeordneten am frühen Morgen auf einem öffentlich zugänglichen Sportgelände in Alexandria, einem Vorort nahe Washington, trainiert, als ein Mann unvermittelt das Feuer auf sie eröffnete. Scalise wurde dabei offenbar schwerer verletzt als ursprünglich angenommen.

Scalises Büro hatte den Gesundheitszustand des Abgeordneten nach dem Angriff zunächst noch als "stabil" bezeichnet. Demnach war er vor der Operation bei Bewusstsein und telefonierte mit seiner Frau. In US-Medienberichten hieß es, Scalise sei von mindestens einer Kugel an der Hüfte getroffen worden.

Bei dem Vorfall trainierten die Politiker für ein Benefizspiel, bei dem seit fast 100 Jahren regelmäßig Mannschaften der beiden großen Parteien im Baseball gegeneinander antreten. Bei der wüsten Schießerei auf dem Sportgelände lieferte sich der Angreifer Regierungsvertretern zufolge einen heftigen Schusswechsel mit der Polizei. Dabei habe er Verletzungen erlitten, an denen er wenig später gestorben sei.

Bei dem Schützen soll es sich um einen 66-jährigen US-Bürger aus dem US-Bundesstaat Illinois handeln. Seine Motive sind unklar. Äußerungen in den sozialen Medien deuteten aber darauf hin, dass er ein scharfer Kritiker der Republikaner und Trumps war. Das FBI erklärte, es sei noch ungewiss, ob die Tat einen politischen Hintergrund habe. Neben Scalise wurden auch ein derzeitiger sowie ein früherer Kongressberater, der jetzt als Lobbyist arbeitet, verletzt. Zudem wurden zwei Polizeibeamte ins Krankenhaus eingeliefert.

"50 bis 100 Schüsse"

Der Angreifer schoss wiederholt auf die Parlamentarier. "Es müssen 50 bis 100 Schüsse abgegeben worden sein", sagte der Abgeordnete Mo Brooks. Seinem Kollegen Joe Barton zufolge dauerte die Schießerei rund zehn Minuten. Die Parlamentarier trainierten auf einem Feld in Alexandria im Bundesstaat Virginia. Die Stadt liegt auf der anderen Seite des Potomac River im Großraum Washington D.C. Das jährliche Spiel republikanischer Abgeordneter gegen ihre demokratischen Kollegen soll am Donnerstag wie geplant stattfinden.

Im Repräsentantenhaus demonstrierten Republikaner und Demokraten nach dem Angriff überparteiliche Solidarität. Der unabhängige Senator Bernie Sanders erklärte, er habe erfahren, dass der mutmaßliche Angreifer 2016 in seiner Kampagne bei der Vorwahl der Demokraten tätig gewesen sein soll. Sanders verurteilte die Tat aufs Schärfste. Der Angriff dürfte die Diskussion um Waffengesetze in den USA erneut anfachen.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa/rts

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