Politik

"Fünf Versprechen, keine Tricks" Sunak will britische Inflation halbieren

Gigantische Aufgaben, wenig Zeit: Der britische Premier Sunak will liefern.

Gigantische Aufgaben, wenig Zeit: Der britische Premier Sunak will liefern.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Es bleibt unklar, wie er es anstellen will, aber der britische Premier Sunak gibt seinen Landsleuten zum neuen Jahr fünf vollmundige Versprechen: Vor allem der Wirtschaft will er wieder auf die Beine helfen. Experten erwarten jedoch eine längere Rezession - und für Sunak drängt die Zeit.

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat der Bevölkerung konkrete Versprechen für seine Regierungsarbeit gegeben und eine bessere Zukunft für das Land in Aussicht gestellt. "Ich will Ihnen heute fünf Dinge versprechen", sagte Sunak bei einer Rede. Die Inflation werde halbiert, die Wirtschaft wachsen, die Staatsverschuldung sinken, die Wartezeiten im Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) abgebaut und die Einwanderung über den Ärmelkanal von Frankreich aus gestoppt werden. Dies seien die "Prioritäten des Volkes" und damit auch die Prioritäten seiner Regierung, die auch an ihnen gemessen werden sollte. "Keine Tricks, keine Zweideutigkeiten", sagte Sunak. "Entweder wir liefern oder wir liefern nicht."

Sunak stellte zudem tiefergehende, langfristige Änderungen in Aussicht. Unter anderem will er dafür sorgen, dass alle Schüler in England bis zum Alter von 18 Jahren Mathematik-Unterricht in irgendeiner Form beibehalten. Der 42-jährige Regierungschef steht wegen zahlreicher Probleme in Großbritannien in der Kritik. Tausende Arbeiter befinden sich wegen Forderungen nach höherer Bezahlung im Streik, die Inflation liegt auf dem höchsten Stand seit etwa 40 Jahren und Wirtschaftsexperten sagen eine längere Rezession für das Königreich voraus. Die Wartezeiten bei Arztbesuchen befinden sich auf einem Rekordstand.

Wahlen im kommenden Jahr

Dafür sind unter anderem der Brexit sowie die starke Anfälligkeit bei schwankenden Gaspreisen wegen geringer Speicherkapazitäten verantwortlich. Unklar blieb daher zunächst, wie realistisch Sunaks Versprechen sind. Die Inflation dürfte längerfristig von selbst fallen. Das Haushaltsamt (OBR) sagte im vergangenen Monat dagegen einen Anstieg der Staatsverschuldung voraus. Eine Eindämmung der Migration über den Ärmelkanal hängt auch von der Zusammenarbeit mit Frankreich ab. Sunak ist seit Oktober im Amt, nachdem seine Vorgängerin Liz Truss nach nur wenigen chaotischen Wochen als Premierministerin auf Druck ihrer Partei ihren Rücktritt erklärt hatte.

Der Premier steht unter Zeitdruck. Im kommenden Jahr werden Wahlen erwartet, Umfragen zufolge liegen die oppositionelle Labour-Partei deutlich vorn. Kritiker in den eigenen Reihen befürchten, dass der ehemalige Analyst von Goldman Sachs und Hedgefonds-Partner von der Bevölkerung eher als ein Manager denn als eine Führungsfigur gesehen wird.

Quelle: ntv.de, mau/rts

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