Krieg stürzt Land in Finsternis Syrien wird zum dunklen Fleck
12.03.2015, 13:36 Uhr
Die Gewalt zerstört die Infrastruktur des Landes - und damit auch die Stromversorgung.
(Foto: Xi Li/Wuhan University)
Der Bürgerkrieg zeichnet Syrien schwer - das ist auch auf Satellitenaufnahmen zu sehen. Chinesische Wissenschaftler haben Nachtaufnahmen der letzten Jahre ausgewertet. Das Fazit ist erschütternd.
Der Bürgerkrieg in Syrien stürzt das Land buchstäblich in die Finsternis. Seit Beginn des Konfliktes vor vier Jahren liegen inzwischen 83 Prozent des Landes nachts in Dunkelheit, wie eine Auswertung von Satellitenbildern seit 2011 ergab. "Die Menschen in Syrien sitzen buchstäblich im Dunkeln", erklärte der Generalsekretär von Care Deutschland-Luxemburg, Karl-Otto Zentel.
In den am schlimmsten betroffenen Gebieten wie Aleppo sind 97 Prozent der Beleuchtung inzwischen erloschen. "Die seit vier Jahren andauernde Gewalt hat die Infrastruktur in weiten Teilen des Landes zerstört und die Stromversorgung drastisch reduziert", so Zentel. "Häuser, Straßen, Schulen und Krankenhäuser sind dem Erdboden gleichgemacht." Mehr als 200.000 Menschen seien bereits umgekommen. Mehr als elf Millionen Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen und seien auf der Flucht.
"Satellitenbilder sind objektive Daten. Sie zeigen die Verwüstung im ganzen Land", kommentierte Dr. Xi Li von der Wuhan Universität in China, der den Angaben zufolge das Auswertungsprojekt leitete. "800 Kilometer von der Erde aufgenommen, helfen uns diese Bilder, das Ausmaß der Verzweiflung und des Leides, das Syrer jeden Tag durchleben müssen, besser zu verstehen." An dem Projekt beteiligte sich dem Bericht zufolge neben den Wissenschaftlern der Wuhan Universität in China die aus 130 Hilfsorganisationen bestehende #withSyria-Koalition, darunter Care, Welthungerhilfe und Johanniter-Auslandshilfe.
Quelle: ntv.de, fma/dpa