Politik

Lobbyarbeit in Trumps Team Taiwan soll Telefonat erkauft haben

Peking fasst das Telefonat zwischen Donald Trump und Taiwan als Affront auf.

Peking fasst das Telefonat zwischen Donald Trump und Taiwan als Affront auf.

(Foto: dpa)

War das Telefonat von Donald Trump mit der taiwanesischen Präsidentin ein monatelang geplanter Schachzug? Das legen Dokumente aus dem Justizminsterium nahe. Dafür soll Ex-Senator Bob Dole kräftig Lobbyarbeit betrieben haben.

Ex-Senator Bob Dole soll hinter der ungewohnten Nähe zu Taiwan stecken.

Ex-Senator Bob Dole soll hinter der ungewohnten Nähe zu Taiwan stecken.

(Foto: AP)

Ein ehemaliger republikanischer Senator hat laut einem Bericht in Kreisen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump Lobbyarbeit für die Regierung Taiwans gemacht. Der frühere Präsidentschaftskandidat Bob Dole habe in den vergangenen sechs Monaten daran gearbeitet, auf höchster Ebene Kontakte zwischen Vertretern Taiwans und Trumps Team herzustellen, schrieb die "New York Times" unter Berufung auf Dokumente des Justizministeriums.

Insgesamt soll die Arbeit von Doles Firma von Mai bis Oktober mit 140.000 US-Dollar vergütet worden sein. Dole habe auch dazu beigetragen, dass sich im Wahlprogramm der Republikaner eine Passage zu Taiwan findet, die sehr wohlwollend ausfiel. Die Dokumente legten nahe, dass Trumps Telefonat mit Taiwans Präsidentin gezielt von ihrer Regierung geplant gewesen sei, schrieb die Zeitung weiter.

Als erster neugewählter US-Präsident seit 1979 hatte Trump am Freitag einen Anruf der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen angenommen. Er zog damit den Unmut Pekings auf sich. Nach Einschätzung von Experten und laut Medienberichten war das Telefonat kein Zufall, sondern ein wohl kalkuliertes Signal an die Adresse Pekings. China betrachtet Taiwan nur als abtrünnige Provinz und lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu der demokratisch gewählten Regierung in Taipeh ab.

Donald Trump soll indes Medienberichten zufolge entschieden haben, wer unter seiner Regierung US-Botschafter in China wird. Dabei soll es sich um den Gouverneur aus Iowa, Terry Branstadt, handeln. Der 70-Jährige soll auf eine jahrelange Freundschaft mit Chinas Präsident Xi Jinping zurückblicken.

Quelle: ntv.de, jgu/dpa

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