Politik

Vereinbarung mit Assads Regime Tausende Rebellen verlassen Homs

Mehr als 1000 Menschen verlassen per Bus den Stadtteil Al-Waer von Homs - Tausende weitere sollen folgen.

Mehr als 1000 Menschen verlassen per Bus den Stadtteil Al-Waer von Homs - Tausende weitere sollen folgen.

(Foto: REUTERS)

Das syrische Regime erlangt die vollständige Kontrolle über Homs zurück. Tausende Rebellen verlassen in den kommenden Wochen ein zuletzt noch gehaltenes Stadtviertel. Auch in anderen Städten sind solche Vereinbarungen geplant.

In einer der letzten Hochburgen der syrischen Opposition ist eine Evakuierungsaktion für Tausende Rebellen und ihre Familien angelaufen. Wie mit der Regierung vereinbart, verließen mehrere Busse das Stadtviertel Al-Waer. Der Gouverneur von Homs, Talal Barasi, geht nach eigenen Worten davon aus, dass 1500 Menschen die Region verlassen und in Rebellengebiete nordöstlich der Stadt Aleppo gebracht werden. Darunter seien mindestens 400 Kämpfer.

Die meisten Bewohner des Stadtviertels, in dem sich schon früh in dem Konflikt Widerstand gegen Präsident Baschar al-Assad geregt hatte, würden aber bleiben, hieß es weiter. Nach Angaben der Opposition sollen in den kommenden Wochen zwischen 10.000 und 15.000 Rebellen und Zivilisten abziehen.

Nach Erkenntnissen der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sollen die Busse in die Region Dscharablus fahren. Dort sind Rebellen an der Macht, die von der türkischen Regierung unterstützt werden. Nach Angaben der Polizei wurden die Busse vor der Abfahrt noch durchsucht. Kleinwaffen dürfen die Aufständischen offenbar behalten. Sollte die Evakuierung gelingen, wäre es der Beobachtungsstelle zufolge die größte derartige Aktion in dem Bürgerkrieg.

"Boden für weitere Versöhnungen"

Die Vereinbarung mit der syrischen Regierung war unter russischer Vermittlung zustande gekommen. Sie gilt als ein weiteres Zeichen dafür, dass Assad in dem sechs Jahre dauernden Bürgerkrieg inzwischen die Oberhand hat. Die Regierung drängte zuletzt Rebellen in mehreren belagerten Gebieten dazu, sich auf sogenannte Versöhnungsabkommen einzulassen und den Widerstand aufzugeben. Oppositionelle kritisieren dagegen, dass damit viele Menschen vertrieben würden.

Die Aktion in Homs wird von der Hilfsorganisation Roter Halbmond sowie von der syrischen und russischen Armee koordiniert. Gouverneur Barasi sagte, die Evakuierungen würden etwa sechs Wochen dauern. "Wir sind zuversichtlich, dass der vollständige Abzug der Bewaffneten aus diesem Bezirk den Boden für weitere Versöhnungen und Umsiedlungen bereitet." So gebe es Verhandlungen für die Ortschaften Al-Rastan und Talbise nördlich von Homs.

Quelle: ntv.de, mli/rts

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